Mit kombinierten Video- und Wärmebildaufnahmen lässt sich vor dem Tunnel feststellen, ob bestimmte Lkw-Teile wie Räder, Bremsen oder Motor gefährlich überhitzt sind.

Foto: Siemens

Tunnelbrände werden meist von defekten Fahrzeugen verursacht, wobei besonders hohe Schäden auftreten, wenn Lastautos am Unfall beteiligt sind. Deshalb wäre es wichtig, so früh wie möglich über Risiken bescheid zu wissen. Ein neues, von Siemens entwickeltes System prüft mit Hilfe kombinierter Video- und Wärmebildaufnahmen, ob bestimmte Lkw-Teile wie Räder, Bremsen oder Motor gefährlich überhitzt sind. Eine Bildverarbeitungssoftware identifiziert zunächst das aufgenommene Fahrzeug, danach erstellt der Computer ein Modell des Lasters und markiert die zu prüfenden Fahrzeugteile. Mit Hilfe von Daten über erlaubte Temperaturverteilungen zwischen den Komponenten kann die EDV aus der Überlagerung von Video- und Wärmebild heiß gelaufene Teile erkennen. 

Gefahrengut

Schon jetzt sind Gefahrguttransporter wegen ihrer hohen Risiken nur für bestimmte Tunnels zugelassen, tragen eine Plakette mit Informationen über die Ladung und werden von Videokameras am Beginn des Tunnels überprüft. Weil diese Plaketten bei schlechtem Wetter aber kaum lesbar sind, entwickelten Forscher RFID-Tags, die genaue Informationen über die Ladung an ein Lesegerät vor dem Tunnel senden. Mit Hilfe spezieller Algorithmen kann diese Datenabfrage bei voller Geschwindigkeit des Lkw ablaufen. Wegen der nötigen Reichweiten von 50 Metern verwendet das System batteriebetriebene, aktive RFID-Tags. Bereits vor der Einfahrt des Lkw in den Tunnel werden die Informationen an die Tunnel-Leitzentrale weitergegeben, damit die Feuerwehr im Brandfall das passende Löschmittel parat hat.