Das Ermittlungsverfahren gegen die Topmanager Klaus Zumwinkel und Kai-Uwe Ricke wegen der Bespitzelungsaffäre bei der Deutschen Telekom wird nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) aus Mangel an Beweisen eingestellt. Der einstige Telekom-Aufsichtsratsvorsitzende und der frühere Telekom-Chef müssten nicht mehr mit einer Anklage rechnen, berichtete das Blatt am Dienstag unter Berufung auf mit den Ermittlung vertraute Kreise. Die formale Einstellung des Verfahrens stehe unmittelbar bevor.

Die Bonner Staatsanwaltschaft lehnte auf Nachfrage von DAPD einen Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Die Sicherheitsabteilung der Deutschen Telekom hatte in den Jahren vor 2007 Aufsichtsräte des Unternehmens, Gewerkschafter und Journalisten bespitzelt. Durch den Abgleich von Telefonverbindungsdaten wollte sie einer vermuteten undichten Stelle im Aufsichtsrat auf die Spur kommen, die Medienvertreter mit brisanten internen Unterlagen versorgt hatte. Der frühere Post-Chef Zumwinkel und Ricke hatten stets bestritten in die Bespitzelung verwickelt gewesen zu sein.

Die juristische Aufarbeitung des Skandals werde sich nun auf einige Deutsche-Telekom-Führungskräfte aus der dritten Reihe, sowie einen externen Dienstleister beschränken, berichtete die Zeitung. Gegen sie hätten die Staatsanwälte offenbar ausreichend Belastungsmaterial gesammelt. (APA)