Salzburg - Der freie Wiener Journalist Martin Obermayr gewinnt den Afrika-Preis 2010 für österreichische Journalisten. Der Afrika-Preis wurde von der Nachrichtenagentur afrika.info anlässlich der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika initiiert, um eine ausgewogene Berichterstattung über den Kontinent zu motivieren. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wurde am Dienstag im Afro Cafe in Salzburg von LH Gabi Burgstaller überreicht.
Insgesamt sind 54 Beiträge zum Afrika-Preis 2010 eingereicht worden. Eine siebenköpfige Jury aus österreichischen Medien-, Afrika- und Entwicklungsexperten hat den Beitrag "Gänsehaut im Gesicht" von Obermayr mit deutlichem Vorsprung an die erste Stelle gereiht. Die Reportage über die bevorstehende Fußball-WM ist im Sportmagazin 07/08 2009 erschienen. Der Wiener Journalist habe stilistisch und inhaltlich eine hervorragende Reportage vorgelegt, die mit tiefgreifenden Afrika-Klischees aufräumt, ohne in unkritischer Distanzlosigkeit zu versinken, hieß es seitens der Jury.
"In meinen Geschichten möchte ich stets ein möglichst vielfältiges Bild von Südafrika und im weitesten Sinne von Afrika vermitteln - und dazu helfen mir die authentischen Erlebnisse sehr", erläuterte Obermayr seine Einstellung zu seiner journalistischen Tätigkeit. "Was in der herkömmlichen Berichterstattung oft übersehen wird oder keinen Platz findet: Das Leben ist lebenswert in Südafrika." Es gebe eine riesige Kluft zwischen Arm und Reich und dadurch eine gewaltige gesellschaftliche Ungleichheit. Außerdem sei eine dramatisch hohe Gewaltrate und beängstigende HIV/Aids- und Tuberkulose-Raten vorhanden. (APA)