St. Pölten/Neunkirchen/Wien - Im Fall des ermordeten 57-jährigen Wieners, dessen Leiche vor einer Woche von Straßenarbeitern neben der B27 im Höllental im Bezirk Neunkirchen gefunden wurde, fahndet die Polizei nun nach einem roten Pkw - vermutlich einem Fiat Marea: Unabhängig voneinander hatten zwei Zeugen beobachtet, dass das Opfer in Wien in ein solches Fahrzeug gezerrt wurde, nachdem es brutal niedergeschlagen worden war. Am Tatort wurde seine stark beschädigte Brille gefunden.
4. Mai um 20.01 Uhr bei Tankstelle in Wien-Donaustadt
Nach Angaben der Sicherheitsdirektion Niederösterreich wurde aufgrund der bisherigen Ermittlungen und Zeugenaussagen sowie Auswertungen von Videoüberwachungen verifiziert. Demnach hat der 57-Jährige am 4. Mai um 20.01 Uhr eine Tankstelle in Wien-Donaustadt betreten, sich zwei Schnapsfläschchen gekauft und kurz darauf den Shop wieder verlassen.
Ein zu dieser Zeit vorbeifahrender Zeuge sah unmittelbar danach zwei Männer, die auf ein männliches Opfer einschlugen und es in einen Pkw zerrten. Der Wagen soll sich dann auf der Hirschstettner Straße in Richtung A23 entfernt haben. Eine gleichlautende Beobachtung machte ein anderer Zeuge, dem zufolge am Steuer des Fluchtfahrzeugs ein weiterer Mann saß.
Die Ermittler suchen nach Personen, die die Attacke bzw. den Pkw auch wahrgenommen haben. "Es könnten noch mehr Leute etwas bemerkt haben", verwies Chefinspektor Leopold Etz vom Landeskriminalamt Niederösterreich. Auf den Kamerabildern sieht man mehrere Autos vorbeifahren.
Hinweise erbeten
Obwohl die Tat darauf hindeute, dass der Wiener Probleme wegen Schulden, Drogen oder ähnlichem gehabt haben dürfte, fehlt der Polizei bisher ein konkretes Motiv. Im Umfeld des Mannes konnten nach wie vor keinerlei Hinweise auf ein Motiv oder einen Tatverdächtigen gefunden werden. "Was da passiert ist, passt eigentlich nicht zu seinem normalen Erscheinungsbild", sagte der Ermittler.
Wichtig wären auch Informationen zu einem möglichen "zweiten Leben", zu einer eine Art "zweiten Bekanntenkreis" in einem solchen Milieu oder etwaigen "Geschäften" des Opfers die im Zusammenhang mit Problemen wie Schulden oder Suchtmitteln stehen. Hier benötigen die Kriminalisten weiter Hinweise aus der Bevölkerung - telefonisch an den Journaldienst des Landeskriminalamtes NÖ unter 059133/30-3333. (APA)