Es war nur ein Versprecher: Schließlich erbat Oberlaas Pfarrer Johann Lippert Dienstagvormittag in der neuerrichteten Manufaktur "seiner" Kurkonditorei Gottes Segen "für alle die hier wohnen".

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Doch die Zeiten, in denen Arbeiter in Favoriten tatsächlich in Fabriken lebten, sind lang vorbei.

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Darüber hinaus waren das Ziegel- und nicht Kuchenbäcker. Und weil Letztere noch dazu gerade aus jenen Kellern unter den bald zu schleifenden Oberlaaer Thermalbadgemäuern in ein neues, glasfassadig-helles Konfektproduktionshaus zogen, wurde des Pfarrers Lapsus mit Schmunzeln bedacht.

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Lippert, lachte man, fehlt einschlägige Routine: Bis dato hatte Dompfarrer Toni Faber ja das Monopol auf Lifestyle-Segnungen aller Art.

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Abgesehen davon, bestätigte Chefpatissier Vinzenz Bäuerle, sei eine Schokoladenfabrik ohnehin der denkbar ungeeigneteste Ort, um das Bild geknechteter Werktätiger zu zeichnen: "Mein eigener Sohn glaubt nicht, dass das Arbeit ist: Den ganzen Tag nur Schokolade - für jeden Zehnjährigen ist das das Schlaraffenland." (rott/DER STANDARD, Printausgabe, 12./13. Mai 2010)

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