In der Heumühlgasse 3 im vierten Wiener Gemeindebezirk liegt ein wenig versteckt das "Suvanapum". In dem farbenfrohen Geschäft werden Produkte aus Thailand angeboten.

Foto: jus/derStandard.at

"Mir sind zwei Dinge wichtig: Thailand hat neben Sonne und schönen Stränden auch einzigartiges Kunsthandwerk, die qualitativ hochwertige Thai-Seide und Design zu bieten. Und nicht alles, was aus Asien kommt, muss einen 'Billig-Touch' haben", sagt Geschäftsführerin Kathrin Jindra-Geiszler.

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Jindra-Geiszler leitet seit zwanzig Jahren das Thailändische Tourismusbüro in Österreich. Auf ihren Reisen lernte sie in kleinen Dörfern Händler und Produzenten kennen, deren Ware sie nun nach Österreich importiert und in ihrem Geschäft in der Nähe des Naschmarkts anbietet.

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"Eigentlich habe ich mit Möbeln begonnen und biete immer noch ausgewählte Stücke an", sagt sie. So wie die Truhe aus Burma auf dem Bild: Sie wurde früher von fahrenden Tänzern verwendet, die darin ihre Kostüme, Schminke und Schmuck transportierten.

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Die Seifen aus kaltgepresstem Kokosöl sind nicht nur dekorativ und duften dezent, sondern machen auch eine zarte Haut.

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Die Thai-Seide sei in Österreich noch kaum bekannt, sagt die Geschäftsführerin und erklärt, was den Stoff besonders macht: "Seide wird aus dem Kokon der Maulbeerspinnerin gewonnen. Bei der Wildseide, die bei uns oft erhältlich ist, hat sich das Insekt schon durch die Hülle gefressen. Dadurch wird sie hart und noppig."

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Bei der Thai-Seide ist der Kokon noch nicht beschädigt, da sie gekocht wird. Vorteil: Der Faden bleibt intakt. Nachteil: Das Tier stirbt.

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Der Faden wird in einem weiteren Arbeitsschritt nicht entbastet. Das bedeutet, dass die  Rohseide nicht mit einer heißen Seifenlösung behandelt wird, um den Seidenbast zu entfernen. Dadurch bleibt die Seide fester. "In Österreich verwendet zum Beispiel Gössl Thai-Seide für Dirndl, da der Stoff gut steht und Körper hat", sagt Jindra-Geiszler.

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"In China wird die Seide völlig ausgekocht, das ist in Thailand nicht der Fall", erklärt die Expertin.

Teilweise werden mit den fertigen Fäden zwei Farben miteinander verwebt, dadurch ergeben sich in der Bewegung Farbreflexe. Das Wissen um die traditionellen Techniken zur Herstellung und Verarbeitung wird sorgsam gehütet und von Generation zu Generation weitergegeben.

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Im Shop können fertige Kleidungsstücke und Meterware gekauft werden. Spezielle Schnitte auf Bestellung sind möglich.

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Auch im Bereich der Kosmetik gibt es Angebote: Deokristalle sind in Europa vor allem wegen ihres neutralen Geruchs beliebt. Denn manchmal schlagen sich die intensiven Deodüfte mit einem Parfüm, das ist bei den Kristallen nicht der Fall.

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Der Stoffdelfin mit Noppen kann als Handmassage verwendet werden.

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Dieser Elefant besteht aus Aktivkohle - im Kühlschrank bindet er unangenehme Gerüche. Der Tipp der Hersteller: Nach drei Monaten an die Sonne stellen und er ist so gut wie neu.

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Die Ware wird zu fairen Preisen gehandelt. Viele Frauen sehen ihre Zukunft nicht mehr im Handwerk, da große Händler die Preise stark drücken und nur noch wenig damit zu verdienen ist. "Es wandern immer mehr Mädchen aus dem Nord-Osten ab, um ihr Glück zum Beispiel im Tourismus zu suchen. Sie landen dann nicht selten in obskuren Bars", sagt die Suvanapum-Besitzerin.

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Sie ist gleichzeitig Präsidentin der österreichisch-thailändischen Gesellschaft, die zahlreiche Hilfsprojekte unterstützt.

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Suvanapum - Seide, Kunsthandwerk und Antikes aus Siam

Öffnungszeiten
Mo-Fr: 13:00-19:00 Uhr
Sa: 10:00-17:00 Uhr

Thailändischer Tourismus- und Kulturverein
Heumühlgasse 3, 1040 Wien

Tel.: +43-699 / 111-54-180

http://www.suvanapum.at/

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