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NGC 1999 (links oben) auf einem aktuellen Bild des Weltraum-Teleskops Herschel

Foto: REUTERS/ESA/NASA/JPL-Caltech/Handout

Etwa 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild des Orion befindet sich der Nebel NGC 1999. Es handelt sich um einen Reflexionsnebel, also einen, der nicht aus eigener Kraft leuchtet, sondern das Licht eines nahen Sterns - in diesem Fall der junge weiße Hauptreihenstern V380 Orionis - streut. Hier im Bild ist der grünlich schimmernde NGC 1999 gut zu sehen - und erst recht das Loch, das in diesem Nebel klafft.

Bislang war man davon ausgegangen, dass es sich dabei um eine dichte Ansammlung von Staub und Gas handelt, die jegliches sichtbare Licht verschluckt. Nach einer Infrarotuntersuchung mit dem ESA-Weltraumteleskop Herschel und dem National Optical Astronomy Observatory auf dem Kitt Peak in Arizona muss diese Meinung jedoch revidiert werden. Auch in diesem Teil des Spektrums blieb das Loch nämlich ... ein Loch.

"Niemand hat je ein Loch wie dieses gesehen", staunt Tom Megeath von der University of Toledo in den USA. "Es ist genauso überraschend, als wüssten Sie zwar, dass Würmer Tunnel unter Ihrem Rasen graben, aber eines Morgens entdecken, dass sie eine gewaltige Grube ausgehoben haben." - Um ein Wurmloch handelt es sich hier jedoch in keinster Weise: Vielmehr ist der Täter unter nahestehenden jungen Sternen zu suchen, die die äußeren Schichten der Gas- und Staubhülle, aus der sie entstanden sind, abgestoßen haben. Dabei bilden sich gewaltige Jets - und zumindest einer davon war so gebündelt, dass er NGC 1999 perforiert hat. Starke Strahlungsemissionen von einem älteren Stern, der sich ebenfalls in der Nähe befindet, dürften dieses Loch zusätzlich "ausgespült" haben. (red)