Bild nicht mehr verfügbar.

Dmitri Medwedew bei seinem Türkei-Besuch, wo er einen Vertrag über den Bau eines Atomkraftwerks unterschrieb.

Foto: epa/Ozdel

Moskau - Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat dem neuen britischen Premierminister David Cameron zur Amtsübernahme gratuliert. Er freue sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und die Förderung der bilateralen Beziehungen "zum Wohle unserer Völker und zur Lösung aktueller Probleme der Weltpolitik". Das teilte der Kreml am Mittwochabend mit. Die Etablierung der Beziehungen zu Großbritannien sei ein Pfeiler der russischen Politik, sagte Medwedew. Zugleich bedankte sich Medwedew beim bisherigen Regierungschef Gordon Brown für den "direkten und offenen Dialog".

Zuvor hatte Präsidentenberater Sergej Prichodko gesagt, Russland hoffe nach dem Regierungswechsel in Großbritannien auf eine deutliche Verbesserung der "fast eingefrorenen" Beziehungen. Dafür machte Prichodko London verantwortlich.

Polonium-Mord

Seit dem Mord an dem russischen Ex-Geheimdienstler Alexander Litwinenko mit radioaktivem  Polonium 210 im November 2006 in London sind die russisch-britischen Beziehungen schwer belastet. Britische Ermittler verdächtigen den russischen Parlamentsabgeordneten Andrej Lugowoi und verlangen dessen Auslieferung. Moskau lehnt dies ab. Russland fordert seinerseits die Überstellung des im Londoner Exil lebenden Regierungsgegners und Milliardärs Boris Beresowski, der in Moskau in Abwesenheit wegen Unterschlagung und Veruntreuung zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden war.

Der Streit hatte dazu geführt, dass Großbritannien russische Diplomaten auswies. Russland zog nach und ließ außerdem zwei Filialen des zum britischen Außenministerium gehörenden Kultur- und Bildungsinstituts British Council schließen. (APA)