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Kanadischer Ausrutscher gegen die Schweiz ...

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und die Finnen drückten die US-Boys tief in den WM-Keller.

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Mannheim/Köln - Schwarzer Tag für das nordamerikanische Eishockey bei der Eishockey-WM in Deutschland: Der selbst ernannte Gold-Favorit USA spielt erstmals seit 2003 gegen den Abstieg. Kanada bekam gegen die Schweiz deutlich die Grenzen aufgezeigt und will sich weiter aus der NHL verstärken. Große Töne, kleine Taten: Der vermeintliche Favorit USA zittert nach der Vorrunde der Eishockey-WM vor dem Abstieg. Mit finsterer Miene stapften die US-Boys nach dem 2:3 am Mittwochabend gegen Finnland vom Eis in Köln. "Drohbriefe werden wir wohl nicht bekommen", sagte Verteidiger Matt Greene sarkastisch. Das peinliche Abschneiden des Olympia-Zweiten übertraf sogar die 1:4-Blamage von Olympiasieger Kanada gegen die Schweiz in Mannheim.

Die offensichtlich nicht mit dem nötigen Ernst in das Turnier gegangenen US-Profis kämpfen von diesem Samstag an erstmals seit sieben Jahren gegen den Abstieg. Die Erklärungsversuche für die nie für möglich gehaltenen drei Vorrunden-Pleiten blieben unzureichend. "Das ist schwer zu verdauen. Wir wissen nicht, wie das passieren konnte, aber es hat einfach nicht so funktioniert, wie wir uns erhofft hatten", sagte Kapitän Jack Johnson von den Los Angeles Kings, der als Einziger des Silber-Teams aus Vancouver dabei ist.

Nach der Auftaktpleite gegen Deutschland hatte der 23-Jährige noch trotzig den dritten WM-Titel als Ziel ausgegeben. Nur fünf Tage später finden sich die Amerikaner in der trostlosen Abstiegsrunde wieder. Dort muss der selbst ernannte Gold-Favorit gegen Italien und voraussichtlich Frankreich und Kasachstan zwei Teams hinter sich lassen, um das Schlimmste zu verhindern. "Wir müssen die nächsten drei Spiele gewinnen, da gibt es gar keine Diskussion", sagte Johnson. Stürmer T.J. Galiardi fügte hinzu: "Wir haben drei Wochen unseres Sommerurlaubs geopfert, da werden wir jetzt nicht aufgeben." Am Donnerstag blieb Zeit zur Besinnung, das Training fiel aus.

US-Erzfeind Kanada erging es kaum besser. Zwar kann der 24-malige Weltmeister trotz der Niederlage gegen die vom Kanadier Sean Simpson trainierten Schweizer immer noch den Titel holen, doch bei der ersten Pleite im 30. WM-Spiel gegen die Schweiz stieß der Titelfavorit zum ersten Mal gehörig an seine Grenzen. "Das war frustrierend", sagte der einzig im Kader verbliebende Olympiasieger Corey Perry nach der verdienten Niederlage gegen bärenstarke Schweizer.

"Wir sind sehr beeindruckt", gestand Kapitän Ray Whitney. Zur an diesem Freitag beginnenden Zwischenrunde will der Olympiasieger noch einmal Verstärkung aus der NHL einfliegen lassen. Der ursprüngliche Kapitän Ryan Smyth ist wegen einer Verletzung am Sprunggelenk schon nicht mehr dabei. Zu allem Überfluss verletzte sich gegen die Schweiz Top-Torjäger Steven Stamkos bei einem Ellbogencheck. Auch wenn es bei dem Stürmerstar der Tampa Bay Lightning wahrscheinlich weiter geht, will Teammanager Mark Messier noch zwei Spieler nachnominieren. Das Aus von NHL-Titelverteidiger Pittsburgh und damit Superstar Sid Crosby in der Nacht auf Donnerstag dürfte aber wohl zu spät erfolgt sein. (APA/dpa)