Die Regierungsmitglieder sind mitunter recht jung, doch die meisten sind schon lange in der Politik. Dem Kabinett der ersten britischen Koalitionsregierung seit dem Zweiten Weltkrieg gehören 18 Konservative und fünf Liberaldemokraten als Vollmitglieder an, sechs weitere Tories haben Teilnahmerecht. Vier der Minister (14 Prozent) sind Frauen.
Außer dem Posten des gleichzeitig für Verfassungsreformen zuständigen Vize-Premiers hat der kleinere Koalitionspartner keines der klassischen Ressorts erhalten. Ihr finanzpolitischer Veteran Vince Cable dürfte allerdings vom Wirtschaftsministerium aus auch in der Finanzpolitik ein gewichtiges Wort mitsprechen.
Mehr als die Hälfte des neuen Kabinetts hat eine Privatschulbildung genossen und anschließend eine der Elite-Unis von Oxford oder Cambridge besucht. Neuer Finanzminister ist George Osborne. Der 38-Jährige gilt als enger Freund Camerons. Fast seine gesamte berufliche Karriere verbrachte er in der Politik. (sbo, DER STANDARD, Printausgabe, 14.5.2010)