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Shalit-Abbildung in Jerusalem.

Foto: REUTERS/Ammar Awad

Die Entführer des israelischen Soldaten Gilad Shalit wechseln zwei Mal die Woche innerhalb von Gaza das Versteck ihrer Geisel. Das berichten dem paramilitärischen Flügel der Hamas nahestehende Funktionäre laut der israelischen Tageszeitung Haaretz.

Gilad Shalit wurde Ende Juni 2006, im Alter von 19 Jahren, von einem palästinensischen Kommando entführt und in den Gazastreifen gebracht. Die radikal-islamische Hamas verlangt im Austausch für den jungen Soldaten die Freilassung hunderter in Israel inhaftierter Palästinenser.

"Top Secret"

Quellen im Umkreis der Qassam-Brigaden - der militärischen, von der EU als terroristische Organisation eingestufte Arm der Hamas -  hätten in lokalen Medien berichtet, der Ortswechsel passiere aus Angst vor einer militärische Befreiungs-Operation durch Israel. Die Hamas ist "schlau genug", Shalits Versteck "top secret" zu halten, zitiert Haaretz einen Funktionär.

Gilad Shalit gilt als "verlorener Sohn" des Landes, dessen Entführung ganz Israel in Aufruhr versetzte.

Botschaft Ende April

"Wenn die Israelis eine Freilassung Shalits wollen, muss ihre Regierung den Preis zahlen und palästinensische Häftlinge entlassen", hieß es in einer Botschaft der Izzedin al-Qassam Ende April. Die Hamas forderte darin für die Freilassung des Soldaten die Übergabe von rund 1.000 palästinensische Häftlingen.

Israel hat in der Vergangenheit bereits eine Reihe Militäraktionen im Gazastreifen unternommen, um Gilad Shalit zu befreien. Sie blieben erfolgslos, ebenso wie diplomatischen Vermittlungsversuche, etwa durch Ägypten und dem deutsche Bundesnachrichtendienst (BND).

Auf Vermittlung deutscher und ägyptischer Diplomaten wurde Ende September 2009 auch von der Hamas ein Video mit einem Lebenszeichen von Schalit an israelische Behörden übergeben. (red, derStandard.at, 14.5.2010)