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Die ägyptische Altertümerverwaltung will die Büste der Nofretete zurück. Derzeit steht sie im Ägyptischen Museum in Berlin.

Foto: AP/Markus Schreiber

Kairo - In der kommenden Woche will die ägyptische Altertümerverwaltung offiziell die Rückgabe der Nofretete-Büste aus dem Ägyptischen Museum in Berlin einfordern. "Wir werden die Nofretete nächste Woche zurückfordern, wir diskutieren jetzt nicht mehr darüber, ob wir dies tun, sondern nur noch darüber, wie diese Forderung formuliert werden soll", sagte der Generalsekretär der Behörde, Zahi Hawass, am Donnerstag.

Kein Ausleihen für Echnaton-Museum

Hawass zeigte sich beleidigt, dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Statue nicht für die in eineinhalb Jahren geplante Eröffnung des Echnaton-Museums in der Provinz Minia an Ägypten ausleihen will. "Wir respektieren Vereinbarungen, wir sind schließlich nicht die Piraten aus der Karibik", erklärte Hawass. Seine Behörde werde sich weder ausgeliehene Altertümer unter den Nagel reißen, noch sei eine Beschädigung der mehr als 3.000 Jahre alten Büste zu befürchten.

Hawass ist der Ansicht, dass Ludwig Borchardt, der die Büste der Gattin Pharao Echnatons 1912 in Tell al-Amarna ausgegraben hatte, die Verantwortlichen in Kairo damals mit unlauteren Mitteln hinters Licht geführt hat. Der deutsche Archäologe habe dadurch sicherstellen wollen, dass die vom Bildhauer Thutmosis geschaffene Büste nach Deutschland kommt. In Berlin wird diese Täuschungsabsicht bestritten. (red/APA)