Cannes - Regisseur Oliver Stone ("Natural Born Killers") ist mit der Finanzwelt hart ins Gericht gegangen. "Die Löhne der Arbeiter in den USA sind seit den 70er Jahren deutlich gesunken, während die Produktivität enorm gestiegen ist - es klafft also eine riesige Lücke", sagte der 63-jährige Oscar-Preisträger am Freitag bei den Filmfestspielen in Cannes kurz vor der Premiere seines neues Films "Wall Street: Money Never Sleeps" mit Michael Douglas. "Es gibt eine enorme Ungleichheit und Ungerechtigkeit und das muss korrigiert werden." Aus der ersten Finanzkrise habe man nicht viel gelernt. "Sie war wie ein Herzinfarkt: Es gab einen dreifachen Bypass und ein Stunt wurde eingesetzt, aber ich glaube nicht, dass wir das Problem wirklich gelöst haben."
Vor mehr als 20 Jahren hatte Stone mit "Wall Street" bereits einmal die Machenschaften der Finanzwelt thematisiert. "Seitdem ist so viel passiert", sagte der US-Regisseur. "Der Gier-Faktor hat sich multipliziert (...). Es ist schlimmer geworden." Er sei verwirrt "wie viele andere Menschen in der Welt" und kritisierte unter anderem die unregulierten Finanzmärkte: "Ich würde da gerne eine klare Reform sehen." (APA)