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AC Milan-Verteidiger Luca Antonini herzt nach seinem Tor gegen Juve Trainer Leonardo.

Foto: AP/Calanni

Mailand - Proteste gegen Silvio Berlusconi gab es am Samstagabend beim letzten Saisonspiel des AC Milan gegen Juventus Turin. Nach dem 3:0-Sieg der Mailänder feierten die Anhänger mit Enthusiasmus den scheidenden Coach Leonardo  und rollten Spruchbänder mit Slogans gegen Besitzer Berlusconi aus. Er wurde wegen seines Beschlusses kritisiert, sich von dem bei den Fans und der Mannschaft sehr beliebten Brasilianer zu trennen.

Berlusconi wurde hinzu beschuldigt, zu wenig in den Erwerb neuer Spieler investiert zu haben, daher müsse sich AC Milan in dieser Saison mit dem dritten Tabellenplatz begnügen. Die Tifosi nahmen Berlusconi außerdem übel, beim letzten Saisonspiel nicht im San-Siro-Stadion anwesend gewesen zu sein.

Rückendeckung erhielt Berlusconi von Milans Geschäftsführer Adriano Galliani. "Der Protest der Fans ist unfair. Berlusconi hat 1985 AC Milan vom Konkurs gerettet, seitdem hat der Verein an acht Champions League-Finalmatches teilgenommen. Im Fußball hat sich vieles geändert. Mehrere Klubs haben doppelt so hohe Umsätze wie wir. Wir verzichten jedoch nicht auf unsere Ambitionen", versicherte Galliani. Er dementierte italienische Medienberichte, nach denen sich Berlusconi zur Eindämmung der Schulden vom brasilianischen Stürmer Pato trennen wolle.

Auch der scheidende Coach Leonardo verteidigte Berlusconi. "Er ist nicht der Grund, warum ich gehe, es gibt mehrere Ursachen für meinen Beschluss", sagte der Coach, der 13 Jahre lang als Spieler, Manager und Trainer bei AC Milan verbracht hat. Jetzt will Leonardo nach Brasilien zurückkehren. Dort winkt ihm Medienberichten zufolge einen Vertrag bei Flamengo.  (APA/red)