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Tibeter scheinen aufgrund einer Jahrtausende langen genetischen Selektion gegen Folgen der Höhenkrankheit immun zu sein.

Foto: APA/EPA/XIN NING

Salt Lake City - Tibetern liegt das Dach der Welt gleichsam in den Genen: Wissenschaftler der University of Utah (USA) haben zehn Gene identifiziert, die den Tibetern helfen, in Höhen gut zu leben, wo andere Menschen krankwerden. Zwei der Gene stehen mit dem Hämoglobin in Zusammenhang, jener Substanz im Blut, die den Sauerstoff durch den Körper transportiert.

Experten wie Hugh Montgomery vom University College London erklärten laut BBC, dass die in Science veröffentlichten Ergebnisse helfen könnten, neue Behandlungsansätze für schwere Formen von Höhenkrankheit und andere Krankheiten zu finden. Die Höhenkrankheit wird durch die Auswirkungen des Sauerstoffmangels in großen Höhen hervorgerufen. Sie kann zu Problemen im Gehirn und in den Lungen führen. Vor dieser Bedrohung sind auch bestens trainierte Bergsteiger nicht gefeit.

Jahrtausende lange genetische Selektion

Menschen, die in großen Höhen geboren sind, scheinen aufgrund einer Jahrtausende langen genetischen Selektion gegen diese Probleme gefeit zu sein. Die Tibeter haben Gene ausgebildet, über die zum Beispiel die Bewohner der Anden nicht verfügen. Die leitende Wissenschaftlerin Lynn Jorde erklärte, dass jetzt erstmals jene DNA-Informationen bekannt seien, die diese Anpassungsleistung erklären.

Für die Untersuchungen wurde die DNA der Blutproben von 75 Dorfbewohnern unter die Lupe genommen, die auf einer Höhe von 4.500 Metern leben. In Zusammenarbeit mit der Qinghai University Medical School verglich das Team ihren genetischen Code mit jenem von Chinesen und Japanern, die in tieferen Lagen leben.

Sauerstoffverarbeitung

Es konnte eine ganze Reihe von Genen identifiziert werden. Dazu gehören allein zehn Gene, die mit der Sauerstoffverarbeitung zu tun haben. Zwei scheinen zu geringeren Mengen Hämoglobin im Blut zu führen und damit dem Körper helfen, sich gegen die Höhenkrankheit zu wehren. (red/pte)