Wien wird Kirtag. Über Pfingsten. Die langeswochenendemäßig geleerte Stadt wird auf dem Rathausplatz mit Leben erfüllt: "Hüpfburg für Kinder, Dosenwerfen, Hau den Lukas, Dicke Berta", Ringelspiele, Schifferlhutschen, Karussells, Ponyreiten, Luftrutsche und diverse Spielbuden" (Presseaussendung).

Aber ohne geistlichen Beistand gibt's in Wien ka Hetz: Auftakt ist am Freitag um 13 Uhr mit der Segnung des Kirchbaums durch Herrn Dompfarrer Toni Faber auf dem Wiener Stephansplatz. Danach wird in einem feierlichen Korso der geschmückte Baum über den Graben zum Rathausplatz geführt. Um 17 Uhr erfolgt die offizielle Eröffnung durch Bürgermeister Häupl, und im Anschluss wird dann ab 17.30 Uhr Gratisbier vor der Festbühne ausgeschenkt. Am Pfingstmontag ab 19.00 Uhr verleiht Michael Häupl den "Lieben Augustin Preis", in dessen Rahmen Adi Hirschal, Karl Hodina und Rudi Koschelu auftreten (eine Assoziation aus dem "Herrn Karll" steigt auf: Aber bein Heirign, do hat's Persönlichkeiten geben: der Petzner-Masl, Woitschkerlbuam, Korschinek Vickerl, Nezwerka Pepi).

Es ist der erste Wiener Kirtag seit, seit ... na, wahrscheinlich seit Lueger. Oder seit Zilk? Wurscht, es is alles da: Dompfarrer, Ringelspiel, Häupl verleiht, Gratisbier, "Dicke Berta", Betriebsmusik der Wiener Linien (mit dem "Klemmtüren-Marsch"?).

Aus ist der Kirtag am 24. Mai. Oder erst am 10. Oktober? (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 15./16. Mai 2010)