Bild nicht mehr verfügbar.

Matt Carle (25) bejubelt den alles entscheidenden Treffer von Simon Gagne.

Foto: AP Photo/Charles Krupa

Boston - Die Philadelphia Flyers haben am Freitag in der National Hockey League (NHL) mit dem österreichischen Eishockey-Profi Andreas Nödl Geschichte geschrieben. Die Flyers schafften im Halbfinale der Eastern Conference ein doppeltes und historisches Comeback: Philadelphia besiegte auswärts die Boston Bruins nach 0:3-Rückstand mit 4:3 und entschied damit auch die "best of seven"-Serie nach 0:3-Rückstand mit 4:3 für sich. Ein 0:3 in einer Play-off-Serie hatten bisher nur die Toronto Maple Leafs 1942 und die New York Islanders 1975 aufgeholt.

Nödl, der am Freitag von Trainer Peter Laviolette 6:09 Minuten Eiszeit erhielt, steht damit als zweiter Österreicher nach Thomas Vanek in einem Conference-Finale. Vanek scheiterte mit den Buffalo Sabres 2005/06 an dem späteren Stanley-Cup-Sieger Carolina Hurricanes (3:4, Trainer: Laviolette) und 2006/07 an den Ottawa Senators (1:4). Nödl hat nun die Chance, als erster Österreicher im Endspiel um den Stanley Cup zu spielen. Die Flyers bekommen es im Finale der Eastern Conference ab Sonntag mit Rekordsieger Montreal Canadiens zu tun, im Westen treffen die San Jose Sharks und die Chicago Blackhawks aufeinander.

Dabei sah es für Philadelphia im TD Garden von Boston nach einer Viertelstunde gar nicht gut aus. Die Bruins, die in Runde eins Buffalo mit Vanek eliminiert hatten, führten nach Treffern von Michael Ryder (6./PP) und Milan Lucic (10./PP, 15.) mit 3:0. Doch die Flyers bewiesen einmal mehr ihre Stehauf-Mentalität. James van Riemsdyk verkürzte noch im ersten Drittel auf 1:3 (18.), Scott Hartnell (23.) und Dany Briere (29.) sorgten für den Ausgleich. Im Schlussdrittel vollendete Simon Gagne nach 52:52 Minuten im Powerplay das Comeback.

"Nach dem ersten Spiel (4:5 n.V.), und auch heute nach dem 0:3, hätten wir aufgeben können. Wir habe aber nur gesagt: Machen wir einen rein und dann weiß man nie, was passiert", sagte Siegestorschütze Gagne. Trainer Laviolette war nur stolz. "Ich bin stolz auf sie. Stolz wie sie gespielt haben, stolz wie sie die Organisation präsentiert haben, stolz wie sie sich präsentiert haben", erklärte Laviolette, einst Co-Trainer der Bruins.

Die Philadelphia Flyers, seit 1967 in der NHL, haben durch das erfolgreiche Comeback weiter die Chance auf ihren dritten Stanley-Cup nach 1974 und 1975. Zuletzt standen die Flyers 1997 (Sieger Detroit) im NHL-Finale, die Montreal Canadiens warten sogar noch länger.

Der 24-fache Champion aus Montreal hat zuletzt 1993 den begehrtesten Eishockey-Pokal geholt, seither sind die kanadischen Teams in der NHL ohne Erfolg. Was den Finalisten Vancouver Canucks (1994), Calgary Flames (2004), Edmonton Oilers (2006) und Ottawa Senators (2007) nicht gelang, wollen heuer endlich die Canadiens schaffen: Den Stanley Cup ins Mutterland des Eishockey zurück holen. (APA)