London - Der neue britische Premierminister David Cameron und der afghanische Präsident Hamid Karzai wollen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern "weiter stärken". Das sagte Cameron am Samstag nach einem Besuch Karzais auf dem Landsitz des britischen Premiers bei London. Der afghanische Präsident war der erste führende Politiker aus dem Ausland, der Cameron seit dessen Amtsantritt am Dienstag einen Besuch abstattete. Karzai hatte auf dem Rückweg aus den USA einen Zwischenstopp in Großbritannien eingelegt.

Cameron und Karzai hätten über die Chancen eines Friedensprozesses in Afghanistan gesprochen, hieß es in einer Mitteilung der Downing Street.

"Top-Priorität"

Außenminister William Hague von den konservativen Tories sagte am Samstag nach einem Treffen mit seiner US-Amtskollegin Hillary Clinton, Cameron habe Afghanistan zur "Top-Priorität unserer Außenpolitik" gemacht. "Dieses Jahr könnte das entscheidende in Afghanistan sein", erklärte er in einem Interview mit dem Sender BBC.

Tory-Verteidigungsminister Liam Fox kündigte an, dass er mehr Druck auf andere europäische Länder machen werde, den Kampf in Afghanistan zu unterstützen. Großbritannien hat derzeit mehr als 9.000 Soldaten am Hindukusch. "Wir sind in Afghanistan wegen unserer nationalen Sicherheit", sagte Fox in einem Interview mit der Zeitung "The Sun". "Wir müssen dort Erfolg haben, wenn wir die Terrorbedrohung kontrollieren wollen." (APA/dpa)