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Besian Idrizaj bei einem U21-Länderspiel gegen England 2005.

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Wien/Linz - Besian Idrizaj ist tot. Der 22-Jährige erlag offenbar am Samstagmorgen im Haus seiner Eltern in Linz einem Herzinfarkt. Laut einem Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten" wurde er von seinem Bruder aufgefunden. Idrizaj galt als eines der größten Talente im österreichischen Fußball, in den letzten Jahren verlief seine Karriere jedoch glücklos. Zuletzt war er in der zweithöchsten englischen Spielklasse bei Swansea City unter Vertrag.

Der U21-Teamspieler (12/3) war im Dress von Wacker Innsbruck bzw. des LASK bereits zwei Mal auf dem Platz zusammengebrochen. Im Februar 2008 blieb er im Bundesligaspiel gegen Sturm Graz er einige Minuten lang bewusstlos am Spielfeld liegen und konnte erst einen Monat später wieder langsam ins Training einsteigen. Im November brach der Offensivspieler bei einem Probetraining für die Linzer  erneut zusammen. Es bestünde keine Lebensgefahr, hieß es damals. Allerdings müsse geklärt werden, inwieweit in Zukunft eine körperliche Belastbarkeit im Spitzensportbereich möglich sei.

Bei den Untersuchungen im Linzer Krankenhaus sei eine Rechtsherz-Überlastung festgestellt worden, meinte der ehemalige LASK-Arzt Milan Toljan gegenüber der "Kronen Zeitung". Er habe daraus geschlossen, "dass man mit so etwas nicht Profifußball spielen darf".

ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner meinte: "Er ist sehr oft genau untersucht worden. Aber es wurde nie eine Ursache gefunden." Idrizaj habe "irrsinnig gerne Fußball gespielt und davon geträumt, ein Profi zu sein und in England zu spielen."

Idrizaj war als 16-Jähriger 2005 vom FC Liverpool verpflichtet worden, konnte sich bei den Reds jedoch nicht durchsetzen. Er wurde an Luton Town und Crystal Palace verliehen und schließlich an den deutschen Oberligisten FC Eilenburg verkauft. Nach einer kurzen Zeit bei den Blackburn Rovers wechselte er 2009 nach Wales zu Swansea. In der abgelaufenen Saison kam er dort jedoch nur auf drei Einsätze.

Körperlich sei es Idrizaj zuletzt so gut wie noch nie gegangen, wird sein Berater Jürgen Werner auf "krone.at" zitiert. Der ÖFB wird vor dem Länderspiel gegen Kroatien am kommenden Mittwoch eine Trauerminute abhalten.

Auch in Swansea ist die Bestürzung über den Tod des jungen Fußballers groß. "Er war ein Spieler, in den ich volles Vertrauen hatte. Er hat während der ganzen Saison hart gearbeitet um wieder seine Bestform zu erreichen. Es ist schwer, zu verstehen was passiert ist. Der einzige Trost ist, dass er nicht leiden musste und nahe bei seiner Familie war." (red)