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Ümit Korkmaz bereitet sich in Velden auf das Kroatien-Match am Mittwoch vor.

Foto: APA/Schlager

Pörtschach – Nach fast einem Jahr ist Ümit Korkmaz wieder in den Kreis der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft zurückgekehrt. Der 24-Jährige überwand in dieser Zeit zahlreiche schwere Verletzungen und konnte zuletzt bei Eintracht Frankfurt wieder an gute Zeiten anknüpfen. Der Flügelspieler über seine Erfahrungen und Erwartungen...

Zuletzt waren Sie im Juni 2009 gegen Serbien im Teamkader, davor und danach wurden Sie von vielen schweren Verletzungen zurückgeworfen. Haben Sie an einem erfolgreichen Karriereverlauf zu zweifeln begonnen?

Korkmaz: "Klar ist man deprimiert, aber ich bin nicht der Typ, der deswegen jault. Ich habe immer weitergearbeitet und alles weggesteckt. Ich habe deswegen auch keine Scheu vor Zweikämpfen und halte weiterhin meinen Kopf oder Fuß hin."

Sie haben sich trotz der Probleme in Frankfurt etabliert. Ihren Ex-Rapid-Kollegen Stefan Maierhofer und Erwin Hoffer ist das bisher nicht gelungen. Was würden Sie ihnen raten?

Korkmaz: "Man muss immer an sich arbeiten, auch außerhalb des Platzes. Ich hatte das Glück, dass ich nach Deutschland gekommen bin und die Sprache kann. Englisch kann man ja noch, aber wenn man in Italien nicht Italienisch spricht, ist es schwierig."

Liegt es auch an der zurückhaltenden Art von Hoffer, dass es in Italien noch nicht geklappt hat?

Korkmaz: Jimmy ist schon bei Rapid immer ruhig gewesen. Man muss sich mehr reinmischen unter die Leute, dann kommt der Rest von selbst. Gelingt das nicht, wirkt sich das nach einer Zeit auch auf das Fußballerische aus."

Ihr Vertrag bei der Eintracht läuft noch bis 2012, wie sieht Ihre Karriereplanung darüber hinaus aus?

Korkmaz: "Man will immer oben mitspielen, in der Champions League oder in der Europa League. Das Wichtigste ist, eine gute Saison ohne Verletzung zu spielen, dann ergeben sich vielleicht Dinge, von denen man jetzt nur kann träumen. Im Moment zählt nur Eintracht. Auf jeden Fall möchte ich noch lange in der deutschen Bundesliga bleiben. Hier gefällt es mir sehr gut, die Organisation ist perfekt, die Stadien schön und es kommen viele Zuschauer."

Wie wichtig ist ein Stammplatz im Nationalteam, um für große Vereine interessant zu werden?

Korkmaz: "Auch wenn man sich durch ein gutes Länderspiel präsentieren kann – das Wichtigste ist der Erfolg der Mannschaft. Ein Stammplatz ist mein Ziel. Das heißt nicht, dass ich gleich gegen Kroatien von Beginn an spielen muss, aber wenn man mich braucht, bin ich da, und ich werde wie immer mein Bestes geben."

Das bisher letzte Duell mit Kroatien ging bei der EM 0:1 verloren, doch Sie sorgten nach Ihrer Einwechslung für viel Schwung. Haben Sie also nicht nur schlechte Erinnerungen an dieses Spiel?

Korkmaz: "Ich war zu dieser Zeit richtig gut drauf, deshalb habe ich gute Erinnerungen an dieses Match und auch an die Spiele danach."

Nach der Heim-EM galten Sie als der einzige österreichische EURO-Sieger – zurecht?

Korkmaz: "Ich war schon sehr traurig, dass wir draußen waren, weil es viel Spaß gemacht hat und wir gesehen haben, dass wir mit den Besten mithalten können. Aber meine ganze Familie war stolz auf mich, und ich auch. Das Turnier war das Beste, was ich bisher erlebt habe."

Von der Europameisterschafts-Mannschaft sind nur wenige Spieler übrig geblieben. Überrascht Sie das?

Korkmaz: "Ein neuer Trainer kommt mit neuen Vorstellungen, die er auch umsetzen will. Jetzt haben wir viele sehr junge Spieler, aber auch extrem gute Spieler. Dazu gibt es ältere Spieler wie Macho, Wallner oder Ortlechner. Die Mischung passt."