Der desaströse Bohrinsel-Unfall im Golf von Mexiko zeigt, wie wichtig eine Neubewertung, ja Besserstellung von Alternativenergien ist, die über weite Strecken noch immer ein Schattendasein führen.

Diese Alternativenergien, egal, ob es sich um Wasser, Wind oder nachwachsende Rohstoffe handelt, sind nicht automatisch sauber, ökologisch oder klimafreundlich, und das wird ihnen häufig zum Vorwurf gemacht. Doch den riesigen Ölteppich vor Augen, der vor den Küstenregionen Floridas schwappt, sind die negativen Erscheinungen, die rund um erneuerbare Energien gerne ins Feld geführt werden, nichts als Peanuts. Kinderkrankheiten von zumeist jungen Technologien rund um nachwachsende Rohstoffe, Windräder oder Solarenergie. Nichts, das nicht mit entsprechenden Regeln und Auflagen relativ leicht aus der Welt geschafft werden kann.

Die vorzüglich lobbyierende Ölindustrie versucht immer weiszumachen, wie sauber und umweltfreundlich die Förderung von Erdöl gehandhabt wird. Wie man jetzt weiß, wurden im Falle der untergegangenen Bohrstation "Deepwater Horizon" elementare Sicherheitsregeln nicht beachtet. Und von einer die Natur schonenden Bohrung in großer Tiefe kann wohl auch nicht die Rede sein. Die wichtigste Konklusion aus dem Umweltunfall ist, dass Erneuerbare so weiterentwickelt werden müssen, dass sie eine starke Alternative zum Öl darstellen. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.5.2010)