Wien - Dem Lobbyisten und früheren FPÖ-Politiker Walter Meischberger droht in der Buwog-Affäre laut "Kurier" eine Steuernachzahlung von 6,9 Millionen Euro. Das wären 90 Prozent der 7,7 Mio. Euro Provision, die Meischberger für den Buwog-Deal (Verkauf von 60.000 Bundeswohnungen an die Immofinanz 2004) bekommen und nicht versteuert hat.

"Ja, ich bin ein Steuersünder. Die Kritik dafür muss ich akzeptieren. Ich werde die Steuer nachzahlen. Aber damals hatte ich gute Gründe, es so abzuwickeln", sagte der Grasser-Freund der Zeitung. Die Höhe der geforderten Steuernachzahlung "ist sicher nicht gerechtfertigt - und muss daher weniger sein", betonte Meischberger. Ob er für die Nachzahlung seine Villa verkaufen müsse, wisse der Wahl-Grinzinger noch nicht. Er besitze auch eine "kleine Wohnung auf Ibiza" und ein Boot.

Berufliche Umorientierung

Beruflich will sich Meischberger "komplett umorientieren". Die Buwog-Affäre habe ihm geschadet. Seine Konten seien gesperrt, Unterlagen beschlagnahmt worden. "Ich habe keine Lust und keine Grundlage mehr, Lobbyist zu sein", sagte er.

An den vielen anderen Vorwürfen (Geschäfte mit Porr, Novomatic etc. in der Zeit als Grasser Minister war) sei aber nichts dran. "Ich bin ein Lobbyist, wie viele andere Ex-Politiker - Gusenbauer, Vranitzky, Langthaler, Zernatto usw.". Aber Schmiergeld- oder Bestechungsvorwürfe seien "lächerlich". Und den Untreue-Verdacht nimmt er "nicht einmal ernst". (APA)