München - Isabelle Dinoir, die als erster Mensch vor sechs Jahren dank einer Transplantation ein neues Gesicht bekam, hatte Schwierigkeiten sich mit ihrer neuen Identität zurechtzufinden. "Ich habe immer noch meinen alten Personalausweis", sagte die Französin dem Nachrichtenmagazin "Focus". Sie hänge sehr an alten Fotos, denn sie seien der einzige Beweis für das, was sie einmal gewesen sei. "Ich würde ausrasten, wenn ich sie verlieren würde", erzählt sie.

Als schrecklich empfand Dinoir besonders die Zeit nach dem Eingriff. "Man hat mich wie ein seltenes Tier gejagt." Sie sei immer in Angst vor Fotografen gewesen. Ein Hund hatte Dinoirs Mund- und Nasenpartie verletzt. Trotz aller Schwierigkeiten bereut die Frau den Eingriff nicht: Wenn sie sich im Spiegel betrachte, sei fast alles normal. Mit ihrer jüngsten Tochter und einem Cockerspaniel lebt die Frau in einem kleinen Haus nahe Amiens. "Ich mag Hunde immer noch." (APA)