Genf - Chemiker der Universität Genf haben den Moment der Interaktion zwischen einem negativ geladenen Ion (Anion) und einem so genannten Aromat erstmals festgehalten, teilte die Universität Genf mit. Die Interaktion war bislang bekannt gewesen, aber noch nicht direkt beobachtet worden.

Aromate bilden eine riesige Klasse von chemischen Molekülen, die oft aus ringförmig angeordneten Kohlenstoffatomen bestehen. Aromatische Verbindungen sind laut der Aussendung häufig reich an negativ geladenen Elektronen. Und weil sich zwei negative Ladungen abstoßen, sollten Anionen und die pi-Elektronen der Aromate unter normalen Umständen eigentlich nicht interagieren. Dass dies doch möglich ist, ist seit vielen Jahren bekannt, über die Details wurde aber diskutiert.

Verbindungen möglich

Einem Team um Stefan Matile vom Institut für Organische Chemie der Uni Genf gelang es nun, diverse Aromate so zu verändern, dass sie mit Anionen Verbindungen eingingen. Mit der neuen Technik ließen sich ganz neue chemische Verbindungen herstellen, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Nature Chemistry". Unter anderem werde es vielleicht möglich, auf diese Weise intelligente chemische Sensoren zu entwickeln, hieß es in der Mitteilung. Diese könnten zum Einsatz gelangen, um im Körper Vorgänge wie die Atmung oder die Erweiterung von Blutgefäßen auf molekularer Ebene zu untersuchen. (APA/sda/red)