Soeben kommt die Nachricht, dass wieder einmal eines der schwindlichen Großprojekte, die Jörg Haider durchdrücken wollte (statt für eine ordentliche Kärntner Wirtschaftsstruktur zu sorgen), mit einem mächtigen Platsch in den Wildbach fällt. Das "Tibethotel", das Haider unter Assistenz des Dalai Lama und mit russischen Investoren (oder libyschen? - wurscht) aufstellen wollte, ist, wenig überraschend, geplatzt.

Nein, es ist nicht geplatzt, sagt der Haider-Protegé und FPK-Finanzlandesrat Harald Dobernig, geradezu die Verkörperung der Kärntner schlauen Ignoranz. Dobernig: Das für den Bau des Tibethotels vorgesehene Grundstück sei eh nur wegen eines von der Wildbachverbauung neu erstellten Gutachtens nunmehr in der "Roten Zone". Ganz Kärnten (und der mithaftende Bund) sind dank der segensreichen Tätigkeit der Haider-Partie finanziell in der "Roten Zone".

Aber Dobernig wird auch noch frech: Die vom Land Kärnten geforderte (und immer erhaltene) "Abstimmungsspende" zum Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung von 1920 solle in diesem Jahr doppelt so hoch ausfallen, denn diese Summe könne als "Wiedergutmachung für die Diffamierung Kärntens" gewertet werden. Ein anderer Vorschlag: eine "Wir-haben-jeden-populistischen-Blödsinn-des-Jörg-mitgemacht" -Strafsteuer einzuheben bei den 42 Prozent Kärntnern, die seinerzeit den verstorbenen Landeshauptmann gewählt haben. (Hans Rauscher, DER STANDARD, Printausgabe, 18.5.2010)