Klagenfurt - Wieder einmal herrscht Verwirrung um das Prestigeprojekt Tibethotel in Hüttenberg im Kärntner Bezirk St. Veit. "Das Projekt russischer Investoren ist gestorben", erklärte der Geschäftsführer der Kärntner Tourismus Holding (KTH), Friedrich Morri, in der Montagausgabe der Kleinen Zeitung. Die SPÖ ortete postwendend "das Platzen eines weiteren Luftschlosses". Es habe sich gezeigt, dass das Hotelprojekt "in seiner Gigantomanie unfinanzierbar" sei, erklärte SPÖ-Chef Peter Kaiser und das BZÖ schob die Verantwortung für das "Debakel" der blau-schwarzen Landesführung zu. Das Tibethotel sei keineswegs gestorben, ließ hingegen Finanzlandesrat Harald Dobernig (FPK) wissen.
Wie berichtet, hatte 2006 der damalige Landeshauptmann Jörg Haider gemeinsam mit dem Dalai Lama das "Tibet-Zentrum" geplant. Der Dalai Lama war eigens nach Kärnten gekommen, um in der Heimatgemeinde seines verstorbenen Freundes Heinrich Harrer die Grundsteinlegung vorzunehmen.
Russland-Connection
Das Großprojekt wurde allerdings bisher nicht realisiert, zuletzt blieb nur ein geplantes Hotel übrig, das vor allem durch seine russischen Investoren Schlagzeilen machte. Der Russe Oleg Kirillov trat 2008 als möglicher Sponsor des inzwischen krisengebeutelten Fußballclubs SK Austria Kärnten auf, Geld floss nie. Zudem wollte er das Tibethotel in Hüttenberg finanzieren.
Die KTH hätte sich mit sechs Millionen Euro Landesgeld direkt am Hotel beteiligen sollen. Der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) sollte sechs Millionen Förderkredit geben, der Bund 1,5 Millionen. Drei russische Investoren um Kirillov hatten mit ihrer Aramis Finance AB mit Sitz in Stockholm weitere sechs Millionen gesetzt. (APA, red/DER STANDARD-Printausgabe, 18.5.2010)