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Eyjafjallajokull am Montag, 17. Mai 2010.

Foto: REUTERS/Ingolfur Juliusson

Die Vulkanasche aus Island wird in Österreich erwartet. Die Intensität der Aschepartikel ist noch unsicher, erklärt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien. Ein Flugverbot könne aus derzeitiger Sicht für die nächsten 24 Stunden ausgeschlossen werden, weil kein Hinweis auf Vulkanasche in der Luft festgestellt wurde.

Konzentration abnehmend

Laut ZAMG seien die modellierten Konzentrationen aber tendenziell abnehmend. Der Niederschlag sei ein großer Unsicherheitsfaktor, da Regen die Asche auswasche, so die Experten.

Weltluftfahrtverband kritisiert: System der Entscheidungen funktioniert nicht

Der Weltluftfahrtverband IATA forderte angesichts der erneuten Schließung zahlreicher Flughäfen in den vergangenen Tagen die europäischen Staaten auf, eine gemeinsame Datenbasis zu schaffen und den Entscheidungsprozess zu ändern. Das Problem werde nicht so schnell verschwinden, so IATA-Präsident Giovanni Bisignani. Das europaweite System, nach dem derzeit entschieden werde, wann der Luftraum zu schließen sei, funktioniere aber nicht. Sicherheit stehe an erster Stelle, betonte der IATA-Präsident. Doch müssten Entscheidungen auf Fakten basieren, nicht auf unbestätigten theoretischen Modellen.

Austrocontrol-Chef: Am Rechenmodell in London festhalten

Dem widerspricht  der Chef der österreichischen Flugsicherheitsbehörde, Austrocontrol, Heinz Sommerbauer, in einem Ö1-Morgenjournal-Bericht. Am Rechenmodell, das in London erstellt wird, werde man auf jeden Fall festhalten. Denn es müsse ein europaweit einheitliches Vorgehen geben solange es nichts anderes gebe, so Sommerbauer. Trotzdem müsse auch seiner Meinung nach noch noch mehr geschehen. Eine Optimierung könne aber erst dann zustande kommen, wenn möglichst viele Messergebnisse einberechnet werden. Es müsse künftig ein belastbares und verlässliches Rechenmodell geben.

Die Kritik der Flugfirmen kann Sommerbauer verstehen. Er gab zu, dass ein gemeinsames Vorgehen beim ersten Vulkanchaos schon zwei Tage früher passieren hätte können. Allerdings mussten zuerst Daten gesammelt und dann erst ein weiteres Vorgehen beschlossen werden können.

Prognosen für Pfingsten: Keine Probleme

Nach Angaben der ZAMG soll aufgrund der Wetterprognosen der Pfingstflugverkehr in weiten Teilen Europas ohne Probleme ablaufen. "Es macht keinen Sinn Prognosen, so weit in der Zukunft, zu stellen", sagte Austro Control-Sprecher Pohanka.

Inter Mailand reiste bereits am Mittwochabend zum Fußball-Champions League-Finale gegen Bayern München nach Madrid. Damit wollen die Italiener möglichen Problemen durch neue Aschewolken des isländischen Vulkans aus dem Weg gehen. (APA)