Was wie eine Spielzeugeisenbahn wirkt, ist ein Güterzug, der Wiens größte Baustelle quert. Den Blick aus der Vogelperspektive auf das Areal des ehemaligen Südbahnhofs erlaubt künftig das "bahnorama", ein Aussichtsturm in der Nähe des Südtirolerplatzes, der an ein Informationszentrum samt Café angegliedert ist.

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Auf dem Areal, das mit 109 Hektar so groß wie der Bezirk Josefstadt ist, wird nicht nur der neue Hauptbahnhof, sondern ein ganzer Stadtteil mit Büros, Wohnungen und Geschäften errichtet.

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Mit 66,72 Metern steht nun Europas höchster begehbarer Holzturm am Rand der Baustelle. Die vor Ort gefertigten Module von jeweils 15 Metern Höhe wurden in vier "Schüssen" mit Hilfe eines 400 Tonnen schweren Krans hochgehoben und montiert.

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"Assoziationen mit einem Jägerhochstand für die Stadt sind erwünscht", erklärte der für das Bauwerk verantwortliche Architekt Hans Schartner.

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Der Aussichtsturm erlaubt ungewöhnliche Aussichten nicht nur auf die gigantische Baustelle, sondern auf ganz Wien. Im Bild der 1899 vollendete Wasserturm Favoriten, zu dem sich nun ein neuer Turmbau im Bezirk gesellt.

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Über die Dächer Favoritens ragen auch die Hochhäuser der Wienerberg City.

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Der Blick in die entgegen gesetzte Himmelsrichtung fällt auf eine andere Wolkenkratzer-Enklave: die Donau City.

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Die Aussichtsplattform wird sich in rund 40 Metern Höhe befinden. Die Kosten für das "bahnorama", zu dem auch ein Café und eine Ausstellung über das Bahnhofsprojekt gehören, belaufen sich auf rund 4,7 Millionen Euro und werden je zur Hälfte von ÖBB und Stadt Wien übernommen.

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Beim Blick vom Aussichtsturm derzeit klar zu sehen sind die Reste des alten Südbahnhofs von 1874, die bei den Abrissarbeiten gefunden worden sind.

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Hinter der wie eine Wüstenlandschaft anmutenden Großbaustelle ist das derzeitige Ostbahnhof-Provisorium zu sehen.

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Wer in Richtung Ostbahnhof ganz genau schaut, wird das T-Mobile-Schlachtschiff entdecken können, das hinter dem Arsenal-Gebäudekomplex hervorlugt.

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Im Häusermeer von Mariahilf zu entdecken ist der Flakturm im Esterházypark, der das Haus des Meeres beherbergt. Auf dem Kriegsrelikt ist seit 1991 die Aufschrift "Smashed to Pieces (In the Still of the Night)"/"Zerschmettert in Stücke, im Frieden der Nacht" des US-amerikanischen Konzeptkünstlers Lawrence Weiner zu sehen.

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Ein Blick vom Aussichtsturm zeige, dass die Entfernung vom Bahnhof zur U1-Station "nicht so weit" sei, erklärte Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker anlässlich der Erstbegehung. Die Anbindung des künftigen Hauptbahnhofs an die öffentlichen Verkehrsmittel wurde wiederholt kritisiert.

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"Die U1 wird alle Kapazitätsfragen problemlos bewältigen", erneuerte Schicker seinen Standpunkt. Im Bild der Busbahnhof beim Südtiroler Platz, wo sich bereits bisher eine U1-Station befand.

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Blick auf die Favoriten Straße, die in den Südtiroler Platz mündet.

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Derzeit führen nur Treppen an die Spitze des Aussichtsturms. Rechtzeitig zur offiziellen Eröffnung am 19. August soll ein verglaster Panoramalift in rund 40 Sekunden in die Höhe führen. Die Besichtigung des "bahnoramas" wird gratis sein.

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Eine erste Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs selbst soll Ende 2012 erfolgen, die Fertigstellung des gesamten Gleisprojekts wird für 2015 angepeilt. (glicka, derStandard.at)

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