München - Deutschlands größter Haushaltsgerätehersteller Bosch Siemens (BSH) hat im vergangenen Jahr dank gesunkener Materialkosten seinen Gewinn gesteigert. Außerdem trugen nach Angaben des Unternehmens gute Geschäfte in Deutschland und Asien dazu bei. Trotz eines Umsatzrückgangs von vier Prozent auf 8,4 Mrd. Euro stieg der Überschuss 2009 um gut sechs Prozent auf 324 Mio. Euro, wie die Gemeinschaftsfirma von Bosch und Siemens am Mittwoch mitteilte.

In Deutschland ersetzten derzeit viele Kunden ihre älteren Geräte durch energiesparendere Apparate, erläuterte Vorstandschef Kurt-Ludwig Gutberlet. Hierzulande seien auch teure Kleingeräte sehr populär. In vielen Haushalten würden etwa billige Filterbrühmaschinen durch Espressoautomaten ersetzt, die mehr als 1.000 Euro kosten. "Das ist Lifestyle", sagte Gutberlet.

Auf anderen Märkten kommt BSH mit seinen meist teuren Waschmaschinen, Kühlschränken und Staubsaugern allerdings nicht so gut an wie Konkurrenten wie Whirlpool, Electrolux, Gorenje oder Haier. So gab BSH nach 15 verlustreichen Jahren sein Geschäft in Brasilien auf.

Für 2010 erwartet das Unternehmen eine deutliche Geschäftserholung. Gutberlet sagte ein Umsatzplus von um die fünf Prozent voraus. Finanzchef Johannes Närger kündigte an, die Rendite werde trotz wieder anziehender Rohstoffkosten stabil bleiben. Im vergangenen Jahr hatte der Haushaltsgerätehersteller noch von rückläufigen Preisen für Produktkomponenten profitiert.

Die beiden BSH-Eigner Bosch und Siemens müssen sich trotz des gestiegenen Gewinns mit einer geringeren Dividende bescheiden. BSH stutzt die Ausschüttung für 2009 um ein Fünftel auf 172 Mio. Euro zurück. (APA/Reuters)