Linz - Der börsenotierte oberösterreichische Faserhersteller Lenzing AG hat den tschechischen Zellstoffproduzenten Biocel Paskov a.s. übernommen. Die Kartellbehörden haben den Kauf genehmigt, hieß es am Mittwoch in einer Presseaussendung der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), die die Finanzierung des Deals - die Rede ist von einem dreistelligen Millionenbetrag - mit einem Konsortium aus RZB, BAWAG, Oberbank, Sparkasse Oberösterreich und Hypo Landesbank Vorarlberg - arrangiert hat.

Mit dem Kauf des Werks in Mähren soll ein wesentlicher Teil der Rohstoffversorgung aus eigener Produktion abgesichert werden. "Wir werden unabhängiger von der Entwicklung der Weltmarktpreise und steigern darüber hinaus die Flexibilität", erwartet Lenzing-Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger, der mit anhaltend steigender Nachfrage rechnet.

In den kommenden drei Jahren will die Lenzing AG die Kapazitäten in Paskov erhöhen. Die Anlage soll um 50 Mio. Euro in ein sogenanntes Swing-Capacity-Zellstoffwerk umgebaut werden, das je nach Bedarf entweder Zellstoff für die Fasererzeugung oder Papierzellstoff für externe Kunden produziert.

Die Lenzing Gruppe machte 2009 einen Umsatz von 1,25 Mrd. Euro und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Der Exportanteil beträgt 88,4 Prozent. (APA)