Wien - Erst in zwei bis drei Wochen wollen die Verfechter des Bawag/ÖVAG-Deals wissen, ob der angedachte Zusammenschluss tatsächlich tot ist ist. Wie der Standard bereits in der Vorwoche berichtete, ist die Fusion auf Basis eines Aktientauschs aus jetziger Sicht gescheitert. Die Gespräche mit den Bawag-Eigentümern vom US-Hedgefonds Cerberus sind beendet, die Datenräume wurden bereits geschlossen.

Mehrere Dutzend Banker, Berater und Anwälte waren in die bisherigen Vorarbeiten involviert, man arbeitete informell auf einen Abschluss im Juni hin. Von der Volksbankengruppe wurde in den seit vielen Wochen laufenden intensiven Verhandlungen vor gut einer Woche die Notbremse gezogen, als Cerberus-Forderungen nach einer Fusion mit der gesamten Volksbankengruppe bekannt wurden. Ein Haftungsverbund mit Durchgriff von oben soll für die regionalen Volksbanken auch zum jetzigen Stand kein Thema sein.

Beide Institute bekamen Staatshilfe.

Sollte die ÖVAG keine Partner finden, könnte es zu einem Teilverkauf von Beteiligungen wie Europolis und Investkredit kommen. Nicht verkaufen will die ÖVAG ihre Osteuropa-Tochter der Volksbank International, die auch nur schwer von der Mutter zu trennen sei. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.5.2010)