In ein, zwei Jahren sollen EU-weit die Probleme bei grenzüberschreitenden Organspenden beseitigt, Wartezeiten für Patienten verkürzt, die Zahl der Transplantationen gesteigert werden - das geht aus einem Beschluss des EU-Parlaments vom Mittwoch in Straßburg hervor. Er zielt auf die Schaffung von gemeinsamen Qualitäts- und Sicherheitsstandards bei Organspenden ab. Im Gesetzgebungsverfahren muss der Ministerrat zustimmen, spätestens 2012 soll die Richtlinie in Kraft sein.
60.000 Menschen warten
Derzeit gelten nationale Regeln. So können etwa Organe aus Deutschland in Polen verpflanzt werden, aber nicht umgekehrt. EU-Standards sollen nun gewährleisten, dass bei Transplantationen nicht Viren wie HIV, Hepatitis oder Krebszellen übertragen werden. Die EU-Staaten sollen "bestmöglichen Schutz" garantieren. Organspenden müssen "freiwillig und unentgeltlich" sein. Bis 2015 sollen alle Spitäler "Transplantationskoordinatoren" einrichten. In Europa warten 60.000 Menschen auf Spenderorgane. (Thomas Mayer, DER STANDARD Printausgabe, 20.5.2010)