Wien - Der Lebensmittelhändler Zielpunkt soll noch im Mai verkauft werden, schreibt die Tageszeitung "Kurier" in ihrer Donnerstag-Ausgabe. Dem Bericht zufolge sind noch vier Bieter im Rennen, wobei Zielpunkt-Österreich-Chef Johann Schweiger gemeinsam mit Andreas Bachleitner als Favoriten gelten. Bachleitner war bis vor einem Monat Vorstand der Adeg und hat zuvor bereits einmal gemeinsam mit Schweiger Zielpunkt geführt.

Zielpunkt-Eigentümer Karl-Erivan Haub, der mit seinem Tengelmann-Konzern auch Herr über die Baumarktkette Obi und den Textildiskont kik ist, hat laut "Kurier" immer wieder betont, dass ihm beim Verkauf die Sicherung des Weiterbestands von Zielpunkt wichtig ist. Weder Schweiger noch Bachleitner wollten die Verhandlungen am Mittwoch kommentieren.

Als Konkurrent des Handelsduos wird die Münchener Fonds-Management-Gesellschaft Orlando gehandelt. Orlando hat 2008 von Tengelmann die 17 österreichischen Magnet-Märkte übernommen, 2001 haben sie bei Forstinger zugeschlagen, das Unternehmen aber drei Jahre später bereits wieder verkauft. Ebenfalls als Interessent gehandelt wird Ex-Rewe-Boss Martin Lenz, der mit der Beteiligungsgesellschaft Spot AG von Thomas Scheiner um die Lebensmittelkette rittern soll. Im Gespräch ist auch die Beteiligungsgesellschaft BluO, die in Österreich bereits die Textilhandelskette Adler und Woolworth übernommen hat.

Von den mehr als 300 Zielpunkt-Niederlassungen handelt es sich laut Bericht bei 220 um Mietlokale. Die 80 Zielpunkt-Verkaufslokale, die im Eigentum von Tengelmann sind, stehen nicht zum Verkauf. Abgegeben werde demnach Markenname und Kundenstock. (APA)