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Familienbetrieb: "Krone"-Chefredakteur Christoph Dichand, Frau Eva ("Heute"), "Krone"-Boss Hans Dichand. 

Foto: APA/Pfarrhofer

Was hat der Heilige Geist mit der Kronen Zeitung zu tun? Das Fest seiner Erscheinung, Pfingsten, markiert die Frist für eine Scheidung ihrer Eigentümer - oder er bindet sie auf Jahre. 

Eigentlich wollten sich die Manager von Krone, Raiffeisen und WAZ unterhalten, wie sie Krone und Kurier aus ihrer Zwangsehe Mediaprint lösen. Die vereint von Druck bis Vertrieb und Verwaltung beider Blätter und bringt trotz gewaltiger Reichweiten und Umsätze kaum Ergebnisse. Da wurde es bei dem Mediengipfel im Raiffeisenhaus grundsätzlicher: Schon bis 2009 pokerten die Dichands mit der WAZ, ihre 50 Prozent an der Krone zu übernehmen. Bei dem Treffen vor einigen Wochen kam nun nach Standard-Infos der nächste Anlauf - nun im Chor mit Raiffeisen: Auch der Finanzriese soll angeboten haben, die rund 49 Prozent der WAZ am Kurier zu übernehmen. Die Deutschen lehnten nicht rundweg ab - wohl eine Frage des Angebots. 2009 waren Gespräche mit Dichand am Preis gescheitert - der Krone-Boss soll 160 Millionen Euro geboten haben, andere sprachen von nur 120. Die WAZ habe mehr als 200 Millionen verlangt. 

Kenner der Verhandlungspositionen berichten, die WAZ habe Dichand und Raiffeisen daraufhin eine Frist gesetzt: Bis Pfingsten könnten sie Angebote für den Kauf der WAZ-Anteile legen. Danach sei auf Jahre hinaus Schluss mit der Verkaufsbereitschaft.
Raiffeisenboss Christian Konrad könnte den Krone-Deal wie berichtet finanzieren und wie gewünscht eine Beteiligung an der Krone erhalten. Konrad war unerreichbar wie die WAZ-Verantwortlichen und Hans Dichand und sein Sohn Christoph, der nun neben Krone-Manager Wolfgang Altermann verhandelt. Eine Quelle mit Einblick in die Positionen der Dichands bestätigt Gespräche, es gebe aber "nichts Konkretes". Pfingsten ist dieses Wochenende. (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 20.5.2010)