Lyon - In Lyon ist es am Dienstagabend zu Zusammenstößen zwischen Homosexuellen, strenggläubigen Katholiken und Rechtsradikalen gekommen. Vor einer Kathedrale der südostfranzösischen Stadt protestierten rund 200 Homosexuelle mit einer Küss-Aktion gegen Intoleranz und Homophobie.

Dutzende Gegner der Demonstration, darunter neben zahlreichen Katholiken auch eine Gruppe schwarzgekleideter Skinheads, riefen den Homosexuellen feindliche Parolen zu. Sie trugen Kreuze und Spruchbänder mit Sprüchen wie "Wir sind Kinder von Heterosexuellen, seit drei Generationen". Auf einem Transparent wurde vor zunehmender "Kathophobie" gewarnt.

Viele homosexuelle Pärchen küssten sich demonstrativ und hielten Plakate mit "Homophobie tötet" in die Höhe. Ein großes Polizeiaufgebot hielt die Protestierenden auseinander. Bei der Auflösung der Gegendemo wurden die Polizisten mit Möbelstücken beworfen. Die Polizei setzte Tränengas ein, zwei Personen wurden festgenommen.

"Es war vorhersehbar, dass auch Fundamentalisten hierher kommen würden", sagte David Souvestre, ein Vertreter der Homosexuellen. Die Demonstration war ursprünglich für Samstag angesetzt, dem Internationalen Tag gegen Homosexuellenfeindlichkeit. Trotz heftiger Proteste der an den Demonstrationen beteiligten Gruppen für die Rechte Homosexueller verschoben örtliche Vertreter die Demo jedoch auf Dienstag. (APA/red)