München - Im Streit um die Schuld für das Milliardendesaster der bayerischen Landesbank BayernLB durch den Kauf der Kärntner Hypo Alpe Adria Group (HGAA) müssen sich der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und andere ehemals führende CSU-Politiker erst im Herbst vor dem BayernLB-Untersuchungsausschuss verantworten. Das Gremium legte am Donnerstag in nicht-öffentlicher Sitzung die Reihenfolge der Zeugenvernehmung fest, wie der Ausschussvorsitzende Thomas Kreuzer (CSU) anschließend mitteilte. Demnach beginnen die Vernehmungen am 9. Juni mit der Befragung von Sachverständigen und Vorstandsmitgliedern der Landesbank. Die Befragung der Politiker soll erst nach der Sommerpause des Landtags folgen.

SPD, Grüne und Freie Wähler hatten auf eine rasche Vernehmung der verantwortlichen Politiker - darunter neben Stoiber auch sein Nachfolger Günther Beckstein sowie die ehemaligen Minister Kurt Faltlhauser und Erwin Huber (alle CSU) - gedrungen. Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Harald Güller (SPD) kritisierte die Reihenfolge, die mit der Mehrheit von CSU und FDP gegen die Stimmen der Opposition verabschiedet wurde: "So bekommen die Hauptverantwortlichen genau mit, was alle anderen vorher aussagen und räumen dann möglicherweise nur Dinge ein, die bereits bekannt sind", sagte er. (APA)