London - Der Weg für neue Streiks bei British Airways (BA) ist frei: Die Gewerkschaft Unite errang am Donnerstag vor Gericht einen Sieg gegen die Fluggesellschaft. Damit darf das Kabinenpersonal nun doch die Arbeit niederlegen. BA hatte am Montag eine einstweilige Verfügung vor einem Londoner Gericht durchgesetzt und damit in letzter Minute umfassende Streiks verhindert. Die Gewerkschaft hatte angekündigt, das nicht auf sich sitzen zu lassen und ebenfalls vor Gericht für ihr Streik-Recht einzutreten.

Unite und BA stellten in Aussicht, nun zunächst nochmals miteinander zu sprechen. Vom kommenden Montag an aber könnten neue Streiks drohen. Die Mitarbeiter hatten ursprünglich mehrere Termine dafür angekündigt. Als Daten wäre jetzt noch die Zeit vom 24. bis 28. Mai, vom 30. Mai bis zum 3. Juni und vom 5. bis 9. Juni übrig.

"Wir sind sehr enttäuscht für unsere Kunden", sagte ein BA- Sprecher. "Wir werden unseren Notfall-Plan einsetzen, um British Airways am Fliegen zu halten. Wir sind zuversichtlich, dass Tausende Mitarbeiter des Kabinenpersonals nicht auf Unites Streikaufruf hören und uns helfen werden, mehr als 70 Prozent der Passagiere, die für diesen Zeitraum gebucht haben, zu fliegen."

Der Streit zwischen BA und dem Kabinenpersonal um die Arbeitsbedingungen und geplante Sparmaßnahmen läuft schon seit langem. Im März hatten die Mitarbeiter die Reisepläne Zehntausender durchkreuzt, als sie die Arbeit niederlegten, um ein besseres Angebot von BA durchzusetzen. Die Fluggesellschaft steckt in den roten Zahlen. Neben der allgemeinen Branchenentwicklung machen ihr die Streiks und auch die Flugausfälle durch Vulkanasche zu schaffen. An diesem Freitag stellt sie ihre Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres vor. (APA)