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Schließlich kam Hashim Thaci doch noch in der Türkei an und wurde dort von seinem Amtskollegen Tayyip Erdogan empfangen.

Foto: Reuters/Umit Bektas

Als der kosovarische Premierminister Hashim Thaci am Mittwoch zum Staatsbesuch in die Türkei aufbrechen wollte, verwehrten ihm Beamte der europäischen Eulex-Polizeitruppe die Zufahrt auf das Flugfeld in Pristina. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten konnte der Spitzenpolitiker nicht mit dem Auto bis zum Flugzeug gebracht werden: ein Auto der Eulex-Zollabteilung versperrte die Durchfahrt zum VIP-Bereich.

Thaci musste sogar sein Gepäck durchsuchen lassen. Eulex-Sprecher Blerim Krasnici bestätigte der kosovarischen Zeitung "Zeri" gegenüber den Polizeieinsatz, wollte aber keine genaueren Angaben zum Zweck der Operation machen.

Thaci reiste wenige Tage nach der Vergabe der Konzession für den Flughafen Pristina an das türkisch-französische Konsortium Limak-Airport de Lyon in die Türkei. Er wurde von Verkehrsminister Fatmir Limaj begleitet, dessen Ministerium erst Anfang Mai von Eulex-Beamten durchsucht worden war. Dem ehemaligen UCK-Kämpfer werden Geldwäsche, organisierte Kriminalität, Amtsmissbrauch, Betrug und Bestechungen vorgeworfen. Für die angegebenen Straftaten drohen dem Minister Strafen in der Gesamthöhe von 55 Jahren. (bed/derStandard.at)