Nach dem Tod eines jungen Mannes beschränkt Frankreich über Internet-Netzwerke wie Facebook verabredete Trinkpartys. Die Organisatoren der bei Jugendlichen beliebten Massenveranstaltungen müssten sich künftig klar zu erkennen geben und die Feiern drei Tage vorher bei den Behörden anmelden, sagte Innenminister Brice Hortefeux am Mittwochabend. Die Behörden in Paris verboten daher am Donnerstag eine für Sonntag geplante Großveranstaltung.

"Apero geant"

Die Veranstalter müssten fortan unter anderem für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen und verhindern, dass Minderjährige an Alkohol kämen, sagte Hortefeux. Sollten sie das nicht tun, müssten sie mit Strafen und Schadenersatzforderungen rechnen. Auch wenn kein allgemeines Verbot geplant sei, könnten lokale Behörden einzelne Veranstaltungen weiter untersagen.

Die "Apero geant" ("Riesenumtrunk") genannten Partys erfreuen sich seit einigen Monaten steigender Beliebtheit in Frankreich. In einigen Städten kamen nach Aufrufen über Facebook mehr als 10.000 Menschen zusammen. Vor einer Woche starb im westfranzösischen Nantes ein stark angetrunkener junger Mann, der auf dem Heimweg von einer solchen Party von einer Brücke gefallen war. Mehrere Städte sagten daraufhin geplante Veranstaltungen ab und drohten den Initiatoren mit juristischen Schritten.

Die Pariser Polizeipräfektur erließ am Donnerstag ein Verbot für die bisher größte geplante Freiluftparty, die am Sonntag in der französischen Hauptstadt stattfinden sollte. Der "Riesenumtrunk" könne nicht abgehalten werden, weil die Behörden den Konsum von Alkohol untersagt hätten, hieß es in einer Erklärung. Die Initiatoren auf Facebook hatten für die Veranstaltung 50.000 Menschen erwartet. Die Pariser Staatsanwaltschaft sollte die Organisatoren nun ausfindig machen, um sie "über ihre rechtlichen Pflichten" aufzuklären. (APA)