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Paris ...

Foto: REUTERS/Sebastien Nogier

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... und Le-Lo.

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Die Anziehungskraft des Abstoßenden für sich zu nutzen ist eine Kernkompetenz des (Privat-)Fernsehens. Was früher mittels Wanderzirkus durch die Städte und Dörfer gekarrt wurde, bestaunt man heute vom Sofa aus und navigiert mittels Fernbedienung zwischen den, nun ja, Sonderbarkeiten des Lebens.

"Exklusiv!" auf RTL ist eines jener Magazine, die uns Fußgängern des Lebens Einblicke in die Welt von Reich, Blöd und Wichtig geben. Am Mittwoch berichtete man von den World Music Awards, die in Monaco vergeben wurden.

Fleischbeschau

Am Land nennt man so einen Auftrieb bis heute Fleischbeschau, denn es ging hauptsächlich darum, in Erfahrung zu bringen, ob Paris Hilton wieder einmal ihr Höschen vergessen hatte, bevor sie aus dem Haus ging, oder doch nicht.

Schon allein derlei Themenstellung nährt die eingangs erwähnte Faszination am Niedrigen.

Mindestens ebenso wahnsinnig interessant war im Zusammenhang mit einem Musikpreis dann die Frage, ob der rückwärtige Schlitz in Jennifer Lopez' Kleid nun übergangslos mit jenem ihres Popos verschmolz oder ob der Schneider doch ein gottverdammter Spießer war, dem das Freistellen der untersten Rückenwirbel nicht oberstes Gebot war. Paris Hilton teilte derweil willig mit, sie sei ein ganz normales Mädchen, das ihren Fans auch so gegenübertrete.

Warum Paris und Je-Lo den Vorzug erhielten

Dem Freund der schönen Künste wurde das langsam unheimlich. Wann würde es denn nun endlich bitte schön um die Preisträger gehen? Die Antwort sollte noch kommen, und sie erklärte, warum Paris und Je-Lo den Vorzug erhielten.

Die deutschen Alt-Metaller Scorpions wurden mit dem World Music Award ausgezeichnet. (Karl Fluch/DER STANDARD, Printausgabe, 21.5.2010)