Über die unvergleichliche Atmosphäre auf Paul Zauners Buchmannhof, idyllisch am Südwestrand des Sauwalds gelegen, wurde viel geschrieben, und das zu recht. Schließlich liegt hier einmal im Jahr feiner Jazz in der Luft, der durch die Ritzen der Scheune auch ins Freie strömt. Pfingsten ist Inntöne-Zeit.

An drei Festivaltagen wird auch heuer wieder Jazz aus allen Stil- und Himmelsrichtungen geboten. Traditionellerweise reicht das Spektrum der Künstler von Newcomern bis zu klingenden Namen der Szene. Auf der Bühne standen hier immerhin schon Archie Shepp, Amina Claudine Meyers, Michel Portal, Cassandra Wilson und andere mehr. Jedoch: Neues und Experimentelles, zumeist von jungen Talenten dargeboten, ist Paul Zauner stets genauso wichtig gewesen.

Die Gästeliste der 25. Ausgabe lässt sich jedenfalls wieder einmal sehen und wartet heuer vor allem mit Bläserlegenden auf: Trompeter Hugh Masekela, Saxofonveteran Steve Grossman und Posaunist Frank Lacy begeben sich dieses Wochenende samt ihrer Formationen in die Scheune. Dort finden sich u. a. auch Christian Escoudé, Walt Weiskopf, Donald Smith und Michael Wolff (im Duo mit Trompeter Franz Hackl) ein.

An der Brücke zwischen Jazz und anderen Einflussgebieten operieren Gavino Murgias Quintett Megalitico, der Schweizer Hackbrettsolist Töbi Tobler oder die Formation Paris Calypso 5. Zeitgenössisch-Europäisches ist mit Michel Aumont und Thomas Savy fest in Klarinettistenhand.

Zu guter Letzt darf auch die Improvisation im Großformat nicht fehlen. Für dichten Sound dürfen Peter Madsen mit seinem Vorarlberger Collective of Improvisation und Mühlbachers USW sorgen. (wo/ DER STANDARD, Printausgabe, 21.5.2010)