Der schwedische Online-Musikservice Spotify setzt seinen internationalen Expansionskurs weiterhin ungebremst fort. Während Nutzer in Deutschland noch immer auf einen landesspezifischen Ableger des beliebten Streaming-Dienstes warten müssen, haben deren Betreiber gestern, Dienstag, den offiziellen Launch in den Niederlanden verkündet. Gleichzeitig mit dem Holland-Start werden zudem zwei neue Produktpakete vorgestellt, die das auf einem sogenannten "Fremium"-Geschäftsmodell basierende Musik-Start-up auch für zahlende Kundschaft interessanter werden lassen soll.

"Mit dem aktuellen Start wollen wir auch den holländischen Fans eine Möglichkeit zur Verfügung stellen, auf das bestmögliche legale Musikangebot zugreifen zu können", erklärt Spotify-CEO Daniel Ek. Rund acht Mio. Einzelsongs sowohl von Major- als auch von Independent-Künstlern stünden für Kunden zum Abruf bereit. Ek zufolge ist der Start in den Niederlanden nur ein weiterer Schritt im Rahmen der eigenen Expansionsstrategie, mit der man es gegen Ende des Jahres auch auf den wichtigen US-amerikanischen Markt schaffen will. Ob und wann der Service hierzulande verfügbar sein wird, steht noch nicht fest.

"Unlimited" und "Open"

In den insgesamt sieben Ländern (Großbritannien, Frankreich, Finnland, Holland, Norwegen, Spanien und Schweden), in denen Spotify gegenwärtig genutzt werden kann, werden zudem zwei neue Produktpakete eingeführt. Ersteres trägt den Namen "Spotify Unlimited" und stellt im Wesentlichen eine abgespeckte Version des bereits bestehenden Premium-Accounts dar. Dieser kostet im Vergleich zur teureren Premium-Variante (9,99 britische Pfund) nur 4,99 Pfund (rund sechs Euro) pro Monat und verzichtet auf Features wie Handy- oder Offline-Zugriff.

Die zweite Neuerung, "Spotify Open", ist besonders für User interessant, die den Musikdienst hauptsächlich in seiner kosentefreien werbefinanzierten Version nutzen. Diese waren bislang auf eine ausdrückliche Einladung angewiesen, um den Service testen zu können. Mit "Open" fällt nun die Hürde der Einladung weg, die insgesamte Nutzungsdauer wird hier aber auf 20 Stunden pro Monat limitiert.

"Freemium"-Modell unter Druck

Laut Spotify-CEO Ek sollen die neuen Produktpakete des On-Demand-Musikdienstes dafür sorgen, dass die eigene Nutzerschaft, die derzeit an die sieben Mio. Kunden in Europa umfassen soll, rasch weiter wachsen kann. Experten vermuten aber auch, dass die schwedischen Betreiber des Services mit ihrem "Freemium"-Geschäftsmodell zunehmend unter Druck geraten. Das günstigere "Unlimited"-Angebot sei notwendig geworden, um einen profitablen Gewinn zu erzielen, so die gängige Einschätzung.(pte)