Die deutsche Bundesnetzagentur hat eine positive Bilanz der Auktion von Mobilfunkfrequenzen gezogen und ist mit den Erlösen zufrieden. "Wir haben ein realistisches Ergebnis, das dem Marktwert entspricht", sagte Netzagentur-Chef Matthias Kurth. Ziel der Auktion sei es nie gewesen, die Einnahmen des Staates zu maximieren. Am Ende zahlten die vier Bieter - die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica 02 und E-Plus - insgesamt 4,4 Mrd. Euro. Analysten und Ratingagenturen hatten mit wesentlich höheren Einnahmen gerechnet.

"Niemand ist leer ausgegangen"

"Niemand ist leer ausgegangen. Alle Bieter konnten ihr Spektrum mehr als verdoppeln", sagte der Chef der Bundesnetzagentur am Freitag in Mainz. Am Donnerstagnachmittag war der Hammer gefallen. Sechs Wochen lang hatten die vier deutschen Mobilfunkbetreiber für ein Frequenzpaket von insgesamt 360 Megahertz gesteigert. Das ist mehr Spektrum als bisher in Deutschland überhaupt für Mobilfunk zur Verfügung steht.

Die neuen Frequenzen sollen dazu genutzt werden, den Zugang zum schnellen Internet auf dem Land auszubauen. Außerdem wollen die Mobilfunkanbieter ihre Netze für den erwarteten Boom von mobilen Datendiensten wappnen. Besonders begehrt war die sogenannte Digitale Dividende - Frequenzen, die durch die Umstellung des Rundfunks auf Digitaltechnik frei geworden sind. Die sechs Blöcke teilten Telekom, Vodafone und Telefonica O2 unter sich auf. (APA)