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NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmusssen (Mi.) besuchte am Freitag das KFOR-Hauptquartier in Prishtina.

Foto: Reuters/Hazir Reka

Prishtina - NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat am Freitag in Prishtina erklärt, dass die Allianz erst nach einer Analyse im Einsatzgebiet über einen weiteren Abbau der KFOR-Schutztruppe entscheiden werde. Das berichtete die kosovarische Presseagentur Kosovapress. Die NATO-geführte Schutztruppe hat seit 1. Februar 10.000 Soldaten im Kosovo. Die Truppenstärke war in den vergangenen Wochen um 4.000 Mann abgebaut worden.

Serbische Medien berichteten vor dem heutigen Kosovo-Besuch des Nordatlantikrates, des führenden Entscheidungsgremiums der Allianz, dass ein weiterer Truppenabbau noch vor Jahresende bevorstehe mit dem die KFOR-Truppen auf 5.000 Mann reduziert werden sollten. Rasmussen bekräftigte unterdessen bei einer Pressekonferenz im KFOR-Sitz in Pristina die Unterstützung der Allianz für die Bemühungen, die die EU-Rechtsstaatsmission EULEX zur Bekämpfung der Korruption unternimmt, meldete der TV-Sender "Klan Kosova".

EULEX hatte Ende April eine Durchsuchung im Transportministerium und dem Haus von Transportminister Fatmir Limaj und seinem Mitarbeiter Nexhat Krasniqi vorgenommen. Beide Regierungspolitiker werden der Finanzmachenschaften verdächtigt. EULEX-Chefankläger Johannes van Vreeswijk bestätigte laut der Tageszeitung "Koha Ditore" am Freitag, dass bisher abgesehen vom Limaj-Fall die Ermittlungen in weiteren 19 Korruptionsfällen abgeschlossen worden seien.

Der Nordatlantikrat ist in Prishtina mit dem KFOR-Kommandanten Markus Bentler, UNMIK-Chef Lamberto Zannier und EULEX-Chef Yves De Kermabon sowie OSZE-Missionschef Werner Almhofer zusammengetroffen. Auf dem Programm standen zudem Gespräche mit Präsident Fatmir Sejdiu und Vizepremier Hajredin Kuci. Die NATO-Delegation wird im Laufe des Tages auch zu einem Besuch im serbisch-orthodoxen Kloster Decani im Westen des Kosovo erwartet. (APA)