Graz - Im Spätsommer dürfen die Grazer erstmals auf Buchstaben und krabbelnden Bänken im Kreativ-Stadtteil Lend Platz nehmen. Im Bereich zwischen der Hauptbrücke, dem Mariahilferplatz und dem Südtirolerplatz - also rund um die blaue Kunsthaus-Blase - werden dann die zwei Siegerprojekte des Ideenwettbewerbs "Stadtmöblierung" im Grazer Designmonat, der nun entschieden wurde, installiert.
Der Entwurf "Getier" von Thomas Perz und Petrus Gartler sieht Bänke vor, die nicht starr in ihre Umgebung gepflanzt werden, sondern bewegliche Beine haben. Allerdings werden die Tierchen angekettet, damit sie nicht zu weit laufen können.
Ebenso ausgewählt wurde von der Jury, in der Designer, Kuratoren und Architekten saßen, Johanna Prechtls Vorschlag "Design von GRA-Z". Prechtl dachte sich eine alphabetisierte Stadtmöblierung aus: Liegende Buchstaben laden zum Sitzen, Liegen und Lungern ein. Das gesamte Alphabet wird aber nicht auf dem Asphalt verteilt werden.
Auf den ersten Blick erinnert das Projekt an die Enzi-Möbel im Wiener Museumsquartier. Doch Graz kriegt seine Möblierung ganzjährig. An dem Material wird daher derzeit auch noch getüftelt. Dass es absolut wetterfest werden soll, kann sich angesichts des bisherigen "Frühlings" jedenfalls nur als sinnvoll erweisen. (cms/DER STANDARD, Printausgabe, 22./23./24. Mai 2010)