Das in Bau befindliche Restaurant des Seebads Rust wird ab 2011 von Zweihaubenkoch Alain Weissgerber (zuvor Blaue Gans, Weiden) betrieben. Rendering: Arch. Fichtner

Foto: Rendering: Arch. Fichtner

Die Eröffnung des Motto am Fluss - eigentlich am Donaukanal - verzögert sich bis Juli, dann wird Mario Bernatovic (zwei Sterne in New York) aufkochen. Rendering: BEHF Architects

 

Foto: Rendering: BEHF Architects

Wien/Rust - Alain Weissgerber will offiziell nichts sagen, solange der Vertrag nicht unterschrieben ist - de facto aber sind Johann Schnedl, Geschäftsführer des Seebads Rust, und er sich einig: Das noch in Bau befindliche Restaurant im Ruster Hafen wird Weissgerbers neue Wirkungstätte. Eröffnung ist im April 2011. Weissgerber plant, das Objekt mit mehr als 300 Sitzplätzen in zwei Einheiten zu teilen: Während im ersten Stock samt Terrasse jene edle Schiene gefahren werden soll, für die der aus dem Elsass gebürtige Koch schon bisher bekannt war, wird es im Erdgeschoß und am Steg vergleichsweise günstigere Kreationen geben, die auch Gäste des Seebads ansprechen. Ein Buffet und eine Eisdiele im Bad werden ebenfalls von Weissgerber betrieben.

Spannend klingt auch, was Bernd Schlacher für sein "Motto am Fluss" plant - obwohl das Lokal nach Verzögerungen erst Mitte Juli aufsperren kann. Mit Mario Bernatovic, der einst im Wiener Weibel Drei Aufsehen erregte und (trotz fehlender Green Card) in New York steile Karriere machte, hat Schlacher einen Koch engagiert, der für frischen Wind in der gemächlichen Wiener Restaurantszene sorgen sollte. Bernatovic leistete sich mehrmonatige Stages bei einigen der größten Köche der Welt (Alain Ducasse, Thomas Keller, ...), bevor er bei Daniel Boulud im New Yorker "Danube" anheuerte und es prompt zu zwei Michelin-Sternen führte.

Christian Petz am Badeschiff
In Wien muss er es, wenig überraschend, billiger geben. In dem von den BEHF-Architekten gestalteten Lokal darf kein Gericht mehr als 20 Euro kosten. Auch hier gibt es zwei Ebenen mit verschiedenen Konzepten: auf Straßenniveau das Restaurant, bei der Bootsanlegestelle ein Café mit Snacks und kleinen Gerichten.

Schon ab Dienstag werden im kanalabwärts gelegenen Badeschiff die Herde angeworfen. Hier hat mit Christian Petz (Ex-Coburg) ebenfalls ein multipel besternter Koch die Finger im Spiel. Er wird allerdings nicht selbst kochen, sondern die gastronomische Leitung von Badeschiff und Adria-Strand (auf der gegenüberliegenden Kanalseite) übernehmen.

Sein "tolles Team" um Ex-Hilton-Koch Werner Friedl wird, für das Badeschiff ganz neu, "richtiges Essen" in entspanntem Rahmen bieten. Drei Gänge dürfen nicht mehr als 25 Euro kosten. Zwischen Petz' legendären Kutteln, geschmorten Lammhaxen und Ragouts vom Tintenfisch soll hier "spontane Küche ohne Speisekarte" zelebriert werden.

Auf dem Petersplatz steht ein Thai-Restaurant der Luxusklasse vor der Eröffnung. Das Patara ist der erste österreichische Ableger der internationalen Thai-Restaurantgruppe SNP Syndicate. Ab Mitte Juni sollen in der einstigen Fleischerei Weisshappel vier Topchefs aus Thailand edle südostasiatische Küche bieten. Die Gruppe hat weltweit 300 Restaurants unter Feuer, die bislang acht Patara-Outlets in London, Genf, Singapur, Peking und Bangkok gelten als Aushängeschilder. Das sechsgängige Menü wird es nicht unter 90 Euro, traditionelle Thai-Sharing-Menüs ab 65 Euro geben.

Dass Christoph Brunnhuber nicht mehr lang Küchenchef des Edelitalieners Fabios sein soll, wird noch von allen Beteiligten dementiert, doch die Anzeichen dafür verdichten sich. Angeblich wird nach einem Sternekoch gesucht, der die Anziehungskraft des frisch besternten Novelli-Küchenchefs Konstantin Filippou kontern kann.

Mit Ex-Tennisspieler Thomas Muster im Hintergrund hat auch der steirische Winzer Manfred Tement Großes vor: Im August wird seine "Magnothek" am Zieregg eröffnen - mit Weinen ausschließlich aus der Magnumflasche. (Severin Corti, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.05.2010)