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Das Stadion

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Der Pokal

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Das letzte Gaberln vor dem Showdown. Im Bild Bayerns Timoschtschuk.

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Madrid/Wien - Wenn das Finale der Champions League etwas nicht ist, dann ein Duell zwischen Marko Arnautovic und David Alaba, also ein Duell zweier Österreicher. Während Arnautovic noch auf eine Nominierung für die Ersatzbank bei Inter hofft -  In den zwölf Partien bis zum Endspiel kam der 21-jährige Stürmer, der nach einem neuen Arbeitgeber sucht, keine Minute zum Einsatz -, hat Bayerns 17-jähriger Allrounder Alaba, der immerhin zwei diesbezügliche Einsätze bzw. 102 Spielminuten hinter sich hat,  am Samstag im Estadio Santiago Bernabéu keinen Platz im Kader des FC Bayern und nimmt auf der Tribüne Platz.

Das Finale ist definitiv ein Duell zwischen den Meistern aus Italien und Deutschland, ein Duell zwischen den ungemein sympathischen Trainerfreunden José Mourinho und Luis van Gaal, ein Duell um das jeweils erste Triple der Vereinsgeschichte sowie das bisher meistgesehene Sportereignis des Jahres. 150 Millionen Menschen sollen via TV dabei sein, da fallen die 95.000 im Stadion kaum ins Gewicht.

Die unmittelbar Beteiligten gehen durchwegs von einer Pari-Chance aus, die Wettbüros favorisieren eher Inter. Keine Frage, dass vor dem Spiel Menschen gefragt waren, die Erfahrungen mit beiden Finalisten sammelten. Also Menschen wie der ehemalige deutsche Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der Inter (1989 bis 1992) und die Bayern (1995 bis 1997) als Stürmer schmückte und die Münchner obendrein auch (erfolglos) trainierte. Klinsmann outete sich als Bewunderer von Mourinho, dessen Gehirn sich "mit einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern" drehe. Klinsmann verteidigte Mourinhos eher defensiven Stil. "José hat die richtige Formel gefunden, vor allem für Italien." Da zähle nur das Resultat. Weil Italien schon lange auf den Triumph im wichtigsten Vereinswettbewerb Europas warte, stehe Inter mehr unter Druck. Die Bayern seien so gut, "weil sie Bayern, keine Deutschen" seien. "Sie haben Tradition, Hierarchie im Verein, ein sehr stolzes Umfeld und ein gesundes Vertrauen in die eigenen Mittel."

Zumindest die spielerischen werden höher geschätzt als jene von Inter. Arjen Robben ist nach Lionel Messis Ausscheiden der Mann der zu Ende gehenden Champions League, Ivica Olic könnte Messi sogar noch die Torjäger-Krone abnehmen. Der Kroate liegt mit sieben Toren nur einen Treffer hinter dem diesmal machtlosen Argentinier von Barça.

So oder so muss erst gespielt werden. Tun dies die Bayern mit Erfolg, haben sie im Bewerb rund 60 Millionen Euro verdient, der Unterschied zwischen Sieg und Pleite beträgt 3,8 Millionen. Bei Inter geht's pro Mann und Nase um 300.000 Euro, bei den Münchnern um kaum weniger. (DER STANDARD, Printausgabe, Samstag, 22. Mai 2010, lü)

Mögliche Aufstellungen zum Champions-League-Finale:

Bayern München - Inter Mailand (Samstag, 20.45 Uhr, Madrid, Bernabeu-Stadion, SR Webb/ENG)

Bayern: Butt - Lahm, Van Buyten, Demichelis, Badstuber - Van Bommel, Schweinsteiger - Robben, Altintop - Müller - Olic

Ersatz: Rensing - Gomez, Görlitz, Klose, Timoschtschuk, Contento, Pranjic
Es fehlt: Ribery (gesperrt)
nicht im Kader: Alaba

Inter: Julio Cesar - Maicon, Lucio, Samuel, Zanetti - Cambiasso, Stankovic - Eto'o, Sneijder, Pandev - Milito

Ersatz: Orlandoni - Cordoba, Muntari, Materazzi, Chivu, Balotelli, Arnautovic
Es fehlt: Motta (gesperrt)