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Amerikanischer Panzer während der Gefechte in Mogadischu vor zehn Tagen. 

Foto: AP/Farah Abdi Warsameh

Hamburg - Eine deutsche Firma hat nach Informationen der ARD mehr als hundert ehemalige Bundeswehrsoldaten als Söldner nach Somalia vermittelt. Im Auftrag eines an die Macht strebenden somalischen Politikers habe die Firma "Asgaard German Security Group" mit Sitz in Telgte bei Münster bereits ein erstes Söldnerteam in das Bürgerkriegsland geschickt, berichteten NDR Info sowie tagesschau.de am Samstag. Dies habe der Geschäftsführer der Firma, Thomas Kaltegärtner, bestätigt. Der Vertrag mit dem somalischen Politiker Galadid Abdinur Ahmad Darman laufe über fünf Jahre und umfasse Aufgaben "der strategischen Beratung und Planung" sowie alle "Maßnahmen, die notwendig sind, um Sicherheit und Frieden wiederherzustellen".

Darman bestätigte dem Bericht zufolge den Vertrag mit der deutschen Firma. Die von Asgaard vermittelten deutschen Söldner sollten seine Truppen trainieren und "gemeinsam mit unseren Einheiten kämpfen", sagte der 57-Jährige demnach. Darman bezeichnete sich selbst als "gewählten Präsidenten der Republik Somalia" und sprach der Übergangsregierung des vom Westen unterstützten Präsidenten Sharif Sheikh Ahmed die Legitimation ab.

In dem Bericht wurde die Expertin Annette Weber von der Stiftung Wissenschaft und Politik mit der Einschätzung zitiert, ein neuer bewaffneter Akteur werde in Somalia "sicherlich keine friedlichen Auswirkungen" haben. "Wenn jetzt eine deutsche Firma eine somalische Miliz ausbildet und unterstützt, dann geht das sicherlich gegen die Interessen Deutschlands", sagte Weber weiter.

In Somalia herrscht seit dem Sturz des Diktators General Mohammed Siad Barre 1991 Bürgerkrieg, das Land ist de facto zerfallen und hat keine funktionierende Zentralregierung. Große Gebiete der Hauptstadt Mogadischu sowie des Südens und des Zentrums des Landes befinden sich in der Hand der islamistischen Shebab-Miliz, die sogenannte Übergangsregierung kontrolliert nur Teile Mogadischus. (APA)