Jerusalem - Israel hat die Haftbedingungen für Angehörige der radikal-islamischen Hamas in seinen Gefängnissen verschärft. Ein Kabinettsausschuss beschloss am Sonntag in Jerusalem einen Katalog entsprechender Vorschläge, mit denen die Regierung den Druck auf die Hamas erhöhen will. Die islamistische Organisation soll nach dem Willen der Regierung die Gespräche zur Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit wieder aufnehmen. Er wird seit fast vier Jahren im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen festgehalten.

Nach den neuen Regelungen dürfen Hamas-Häftlinge, denen "Sicherheitsvergehen" vorgeworfen werden, künftig keinen Besuch mehr bekommen - außer von Anwälten und Mitarbeitern des Roten Kreuzes. Israels Beauftragter für die Verhandlungen um den Gefangenen-Austausch, Hagi Hadas, sagte im Armee-Rundfunk, er gehe davon aus, dass die Hamas nach Umsetzung der Haftverschärfungen zu weiteren Zugeständnissen bereit ist.

Gilad Shalit war im Juni 2006 verschleppt worden. Die Hamas verlangt als Gegenleistung für seine Freilassung die Auslieferung von rund 1000 palästinensischen Gefangenen. (APA/dpa)