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Ein britischer Soldat entfernt Bomben-Restbestände am Flughafen in Kabul. Das Bild stammt aus dem Jahr 2002.

Foto: REUTERS/Enric Marti/Pool

London - Der Chef der britischen Bomben-Entschärfer in Afghanistan tritt aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen seines Teams zurück. Es gebe viel zu wenig Bomben-Entschärfer, deshalb müssten die Experten oft zu lange und unter zu großem Druck arbeiten, sagte Oberst Bob Seddon dem Sender BBC in einem Interview, das am Montag ausgestrahlt werden sollte. Selbst gebaute Bomben am Straßenrand gehörten zu den größten Gefahren für die Soldaten in Afghanistan.

Das Verteidigungsministerium in London bestätigte, dass Seddon im kommenden Jänner seinen Posten aufgeben werde. Zu den Gründen wollte man sich nicht äußern. Gegenüber der BBC gab das Ministerium zu, dass die Arbeitszeiten der Elite-Einheit und ihre Ruhepausen nicht immer nach Vorschrift eingehalten werden.

"Ich habe große Sorge, dass langfristig gesehen viele meiner Männer, die unglaublich schwere und gefährliche Arbeit in Afghanistan geleistet haben, einen hohen psychologischen Preis dafür zahlen werden", sagte Seddon.

Seddon will dem Bericht zufolge mit seiner Kündigung auch dagegen protestieren, dass die Regierung die Ausbildung für die Bomben- Entschärfer möglicherweise verkürzt. Der Oberst sagte der BBC, es brauche mindestens sechs Jahre, bis Soldaten richtig auf den nervenaufreibenden Job vorbereitet seien. (APA)